Seite:De Zimmerische Chronik 1 417.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

thürhüeter [A160b] (der dann wol gewist, wie herr Wörnher in ungnaden) der eingang des gemachs versagt, und wie er daruf trungen, geweret worden, welches in so hoch erzürnt, das er den thorhüeter bim haar aufgehaben und die stiegen

5

zu nechst darbei hinab geworfen hat; darauf zum fürsten gangen, den er dann allain im gmach gefunden. Wie nu derselbig ab seinem komen sich etwas bewegt erzaigt, hat doch herr Wörnher angefangen zu reden und gesprochen, er hab ain gute zeit wol spüren mögen, das er (doch

10

unverschuldter weis) gegen seinen fürstlichen gnaden versagt worden, derhalben er underthenigclich pit, im anzuzaigen, was doch die ursach solcher ungnaden, sich dester bas wissen zu verantwurten, auch wer der verlogen, unredlich orenplaser, damit er sich hinfüro vor demselbigen zu hüeten

15

wisse, mit mererm anhang, das sein fürstlichen gnaden solchen merentragern hinfüro nit so leichtlich glauben geben, sonder der sachen zuvor ain vleißige erfarnus haben. Dise rede und entschuldigung hat herzog [210] Sigmundt zu gefallen angenomen, im darauf die hand gepotten und gesagt,

20

das solche ungnad aufgehebt etc. Hernach ist herr Wörnher in größerm ansehen und eheren bei ernenntem fürsten gewesen, dergestalt das hinfüro niemandts gegen gedachtem fürsten in zu versagen sich understanden. Uf ain zeit ist gedachter herr Wörnher bei etlichen

25

priestern an dem markt zu Möskirch gesessen; indes ist Wilhelm von Reischach, der dann her Wörnhern vill hochmuots und widerdrieß zuvor bewisen, selbander gerust durch die stat geritten. Herr Wörnher, als er in ersehen, ist er den nechsten [A161a] ins schloß gangen, niemandts nichts

30

darvon gesagt, sonder allain dem von Reischach nachgeilt, den er im feld angesprengt und, unangesehen das er selbander und gerust, geschlagen und gewaltigclichen nidergelegt und gefangen; den er doch auf sein vleisige pit widerumb auf glipt reiten hat lassen. Hernach ist die handlung durch

35

ain gemain ritterschaft hingelegt und vertragen, auch Wilhelm von Reischach seiner gefengknus und glipt ledig gelassen worden. Es ist Hamman von Reischach der reichsstet, auch der grafen von Werdenberg vil und lange jar feind gewesen,

40

hat auch vill reiterei wider sie braucht und vil guter thaten gethon. Ainsmals hat herr Wörnher von Zimbern hinab geen Aurach reiten wellen, do ist im gedachter Hamman

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_417.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)