Seite:De Zimmerische Chronik 1 405.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

kelte die ritterschaft im Hegaw bezwungen, ungeschafft wider von Twiel abzeziehen und die belegerung zu verlassen; also hat die vecht mit Hansen von Rechberg ain ende genomen, und sein durch obgehörts stratagema, das baide von

5

Würtenberg durch sonderliche haimliche underhandlung herrn Wörnhers von Zimbern sich in ain rustung begeben, die von Werdenberg bei iren güetern unverderbt und unvertriben beliben. Darneben befind ich, das bemelter herr Wörnher denen

10

von Werdenberg noch ain wetter, daraus inen sonst verderplicher nachtail ervolgen het mögen, abgewisen, dann es hat sich zugetragen, das die von Werdenberg in große ungnad grave Ulrichs von Würtenbergs komen, daraus dann letstlich ervolgt, das bemelter grave Ulrich sie mit macht

15

überziehen wellen. Zu welcher zeit aber und in welchem jar, auch was ursachen das beschehen, mag ich nit wissen; dann merthails alte handlungen, die herr Wörnher und andere seine vorfarn mit höchstem vleis zusamen gebracht und behalten, sein bei unsern zeiten aus sonderm unfal und haillöskeit zerrissen,

20

[A156a] verbrennt und ellendigclichen verfenteret worden. Es [205] haben aber die von Werdenberg ire herrn und freund hierüber geen Zwifalten beschriben, die sich dann dermaßen verainet und entschlossen, sie wellen von ainandern nit weichen, sonder leib und gut zusamen setzen. Hie

25

hat abermals herr Wörnher als ain frind in der not sich bewisen, ist personnlichen zu grave Ulrichen von Würtenberg geriten und bei demselben den überzug abgestelt, auch die sach zu güetlicher underhandlung gebracht, also das bemelter von Wirtenberg seine räte zu denen graven und

30

herrn gen Zwifalten geschickt; daselbst ist die sach vertragen und die ungnade von Wirtenberg hingelegt worden. Hernach über etliche jar, nemlich als man zelt ain tusendt vierhundert zwaiundsibenzige, hat graf Ulrich von Wirtenberg graf Jergen von Werdenberg und herrn Wörnhern von

35

Zimbern zu räten angenomen, mit der vertröstung, sie baide, warzu sie fug und recht, wider menigclich, one wider pfalzgrave Friderrichen, churfürsten, und herzog Sigmunden von Österreich, getrewlichen zu schützen und bei dem iren zu handthaben. Sollichs ist in obermeltem jar zu Zwifalten

40

beschehen etc.

* [1223] Über vil jar hernach, nemlich anno domini 1520, begab sich auch ain solcher unfahl mit ainem grafen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_405.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)