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Hansen von Rechberg, Eberharten von Clingenberg und Wolfen von Asch sich verfüegt und gegen denen von solcher schmach wegen sich zum höchsten beclagt, mit beger, dieweil er sonst von iderman verlassen und seiner ansprach

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halb niemandts wider die von Werdenberg sich einlassen, sie welten im doch, zu dem er fug und recht und das im ain pillicher abtrag umb zugefüegte schmach und erlitnen costen beschehe, fürderlichen verhelfen. Sollichs begeren bewilligten die genannten vom adl, mit vertröstung, das sie

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im mit willen und allem irem vermögen zu recht verhelfen wölten. Begerten hierauf an grave Hansen von Werdenberg, das er mit Huttelin sich vertragen welt, und als inen sollichs grave Hanns (dessen sie sich dann wol versahen) abschluge, schriben sie im und allen von Werdenberg ain

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vecht zu. Nu waren sie dozumal dermaßen wenig vom adl im reich beschlosset, dann es het Hanns von Rechberg Schalzburg, ob Balingen gelegen, welches dann dozumal für ain werlichs haus, demnach es ain sonderliche veste gelegenhait, geachtet ward, an sich pracht, darzu baide stetlin

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Hettingen und Gamertingen auf der Alb, die er sampt iren zugehörden von seinem vatter, herr Hainrichen von Rechberg, ritter, ererbt, het er verkauft und mit solchem gelt die herschaft Falkenstain und Ramstain von Jacoben von Falkenstain, der sich erstlich im geschlecht kain freiherren mere

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geschriben, bekomen. Und demnach er darvor anno domini ain tausendt vierhundert zwaiundfünfzige [A151a] und ain tausendt vierhundert dreiundfünfzige, auch ain tausendt vierhundert vierundfünfzige mit etlichen reichstetten, als Rotweil, Ravenspurg, Lindaw, Ulm, Reütlingen, Buchhorn und

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Schafhausen, von wegen herrn Hainrichs freiherrn vom Eisenberg[1], dessen er sich anname und den zu Ramstain aufenthielt[2], zue unfriden worden, denen er dann sampt bemeltem hern Hainrichen von Eisenburg absagt und, wo er mocht, sie angriff und vil schadens zuefüegte, —[3]

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* [1524] Anno 1451 umb Martini do ward herr Hainrich freiherr von Eisenberg der reichsstett feindt; umb was ursachen das beschehen, das ist unbewist. Besenfelder aber schreibt urscheidenlich, er sei ein edelman gewesen. Den


  1. Eisenberg] vgl. Pfister, Geschichte von Schwaben II Buch, II Abth. V Abschnitt, s. 93 ff.; Ruckgaber, Geschichte der Reichsstadt Rottweil I, 103.
  2. aufenthielt] hs. aufendhelt.
  3. zuefüegte —] der verfasser vergaß den nachsatz.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_395.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)