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Bochingen (dann anno ain tausendt drewhundert sibenundneunzige ist Hainrich von Bochingen, als man achtet, der letst sins staman und namens daselbst seßhaft gewest) zugehört; nach deren absterben sein ire güeter an etlich

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gotzheuser komen. Hieraus wol abzuenemen, ob gleichwol die herzogen von Tegk, so Oberndorf ingehabt, den gerichtzwang[1] zu Bochingen gehabt, das sie doch weiters nichts von gülten alda eigents[2] gehabt. Nu hat grave Rudolf von Hohenberg in wenig jaren hernach, nemlich anno ain tausendt

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vierhundert fünfundsibenzige[3], nicht allain was er von herzog Friderichen von Tegk und andern erkauft, sonder auch sein gepürenden [Al47a] tail an der herrschaft Hohenberg und mertails, was er sonst an ligenden güetern gehabt, alles samptlich herzog Leopolden von Österreich verkauft, anno

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domini ain tausendt dreihundert fünfundachtzige[4]. Noch desselbigen jars hat herzog Leopolt Oberndorf die stat marggraf Bernharten von Baden verpfendt, die vier dörfer aber sein bei der herrschaft Hohenberg beliben bei siben jarn, bis anno ain tausendt dreihundert zwaiundneunzige,

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hat bemelter herzog Leopolt graf Rudolfen von Sulz, kaiserlichen hoferichter zu Rotweil, dieselben sampt dem weier zu Waltmessingen und der millinen zu Nusplingen umb sechshundert reinisch guldin verpfendet, und haben die graven von Sulz dise pfandtschaft fünfzig drei jar ungevärlichen

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ingehabt, bis anno ain tausendt vierhundert fünfundvierzige, in welchem grave Hanns von Sulz bemelte pfandtschaft apt Pettern von Alperspach mit bewilligung herzog Albrechts von Österrichs umb obbemelten pfandtschilling zugestelt hat. Über etliche jar hernach, nemlich [196] anno domini

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ain tausent vierhundert vierundfünfzige, ist dise pfandtschaft der vier dörfer dem haws Österrich one alle losung wider haimgefallen. Nit waist man grundtlichen, aus was ursach das beschehen, doch ist zu vermuten, die anzal jar der verpfendung hab sich erloffen. Dozumal hat herzog Albrecht

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von Österreich seinem landtphleger N. solche dörfer widerumb zu verpfenden bevelch geben, hierauf apt Wolf von Hirsaw bei herzog Albrechten derhalben angehalten und


  1. gerichtzwang] hs. gerichtzwantz.
  2. eigents] hs. eingents.
  3. ain tausendt etc.] diese jahrzahl ist unrichtig und auch mit der folgenden zahl im widerspruch; es muß ain tausendt dreihundert heißen; s. z. 15.
  4. ain tausendt etc.] unrichtig, geschach am 26 October 1381; s. Schmid, Zollern-Hohenberg II, nr. 672, und Stälin, Wirtembergische Geschichte III, 297.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_388.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)