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eröffnen. Und ist nit weniger, Oberndorf die stat sampt Altoberndorf und Bochingen, auch andern dörfer mere, so vor vil jarn verkauft und in manige hand verendert worden, haben vor zeiten den herzogen von Tegk zugehört, die dann

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ainstails zu Oberndorf in der statt, mertails aber auf Wasnegk, so dozumal noch in pewlichem wesen, dessgleichen auch auf Schiltach dem schloß, welches sie sampt der stat ain gute zeit besessen, ir hofhaltung gehabt, und ist [195] namlich herzog Herman von Tegk zu Wasnegk seßhaft

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gewest. Diser hat auch den von Oberndorf etlich freihait, wie sie dann dero noch diser zeit sich gebrauchen, seinen nachkomnen und inhabern diser stat höchlichen hiemit präjudicirende, gegeben; ist beschehen anno domini ain tausendt dreihunderte. Seine söne, herzog Ludwig und herzog

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Lutzman, gebrüeder, haben denen von Oberndorf bemelte freihaiten besteetigt anno ain tausendt drewhundert sechzehene, dergleichen hernach anno domini ain tausendt dreihundert zwaiundvierzige herzog Herman von Tegk und herr zu Schiltach, auch hernach über zwainzig jar[1], anno ain tausendt

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dreihundert dreiundsechzige, herzog Friderich von Tegk. Diser herzog Friderrich hat Oberndorf die stat sampt Bochingen und Altoberndorf, baide dörfer, auch andere güeter mer grave Ruodolfen von Hohenberg verkauft umb die jar ungevärlichen nach Christi gepurt gezelt ain tausendt

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dreihundert [A146b] sibenzige. Nu hat aber grave Rudolf von Hohenberg und seine vorfarn, lange zeit ehe und zuvor diser kauf beschehen, Waltmessingen und Beffendorf ingehabt und, das man wisse, kain herzog von Tegk den gerichtzwang solcher dörfer aigenthumblichen nit besessen. Daraus

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wol abzunemen, das dise dörfer zu der stat nie gehört und noch nit, unangesehen das das aigenthumb der stat und dörfer iezund vil jar dem haws Österreich zugehört. So hat auch der weniger thail zu Bochingen denen herzogen von Tegk zugehört, dann ainest die alten herzogen, umb

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die jar Christi ain tausent ain hunderte ungevärlich, als herzog Friderrich seiner blinden tochter zu lieb und zu gefallen das closter zu Oberndorf, im thaal gelegen, gestift und gebawen, den merer thail der renten und gülten sollichem closter geben haben, das überig alda hat den edelleuten von


  1. jar] ende des jahres 1374; s. Schmid, Zollern-Hohenberg I, 266 und II, nr. 626.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_387.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)