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Nun het er noch Schenkenzell, Losburg und Romberg[1], welches im der churfürst nit eingenomen, seitmals ime das gar entlegen. Dise güeter, seitmals er dem rechten nit nachkomen mogte, armuet halben muest er sie versetzen,

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biß er letzstlich gar darumb kam, das er weder haus noch hof, auch nit ains schuchs breit ertrichs het und sich allerdings ansehen ließ, das diser stammen Geroltzeck, so vormals in großem vermegen und ansehen gewest, zuversichtlichen zu ewigen zeiten nit mecht widerumb ufgebracht

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werden. Es het aber herr Gangolf vier söne von der grefin von Montfort, under denen der eltest, herr Gangolf, die rechtvertigung wider die Pfalz an die hand name, und als im pillichkait nit gedeien, ward er der Pfalz feind. So het er bei seinem vettern, graf Hainrichen von Dierstain,

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underhaltung uf Hochen-Künigsperg und offnung. Indes trueg sich zu die bayrisch vechdt; in der begab sich diser herr Gangolph in dienst kaiser Maximiliani; do sagt im der kaiser zu, ime und seinen geschwistergiten zu dem iren widerumb zu verhelfen, welches auch beschehen were, dann der

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kaiser ie des willens Geroltzeck zu belegern und zu netten. Wie nun bemelter kaiser Ortenberg und die landtvogtei Hagenow und Kaisersperg der Pfalz abgetrungen, ritt er aigner person für Geroltzeck, besichtiget das, wie solchs zu beschießen; so kompt herr Carl Trapp von Bisin und sagt

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dem kaiser, wie das Kopfstein und Rotenburg am Ihn widerumb refoltirt und abgefallen, und legen die Behem mit großer macht zu ross und zu fueß herzog Albrechten von Bayrn im landt, derhalben der schwebisch punt der kaiserlichen erblender hilf und zuziehens ufs ernstlichest begerte.

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Also underließ domals kaiser Maximilian die geroltzeckisch belegerung und zohe den nechsten an die Behem. Die schlueg er bei Regenspurg anno 1504. Bald hernach ward ain anstandt und darnach ain friden gemacht. In solchem bericht do warden auch die herren von Geroltzeck begrifen

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und sollte schloß und herrschaft Geroltzeck hiezwischen marggraf Christoffen von Baden biß uf kaiser Maximiliani spruch und entschidt eingeben werden. Denselbigen spruch kont herr Gangolf nihe bekommen, dann der marggraf het die herrschaft und das schloß, nachdem es ime von der

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Pfalz ingeantwurt[2], gern inbehalten. Etliche handleten dar-


  1. Romberg] hs. Rombeug.
  2. ingeantwurt] hs. ingergetwurt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_378.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)