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also niderlagen und in harter gefengknus behalten und also die ganz vechdt uf die liechtenbergisch seiten sich naigen wolt, do muest herr Diepolt, wie guet er gleich ain sach het, seins undanks ain unbilliche rathung annemen, auch uf

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die herrschaft Liechtenberg, Busweiler und Liechtenow, auch gemainlich dessen, so er von seiner muetter het ererbt und seinem anherren, herr Conradten von Liechtenberg, in angestorben, sich genzlich verzeichen und begeben. Das war der ander unfahl, so ime begegnet.

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* [1525] In der vecht zwüschen den herrn von Geroltzeck, Leiningen und Ochsenstain wider Liechtenberg brannten sie ainandern ob den 100 dörfer ab, in Elseß, Breisgew[1] und der Ortnaw, auch umb Hagenaw, aber die herrn[2] von Liechtenberg hetten das besser, sie gewännen Sarward und

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anders. So ward auch in solchem trippel und angreifen Schawenburg das schloß den edelleuten des nammens bei hellen dagen durch graf Hannsen von Eberstain und Hannsen von Fürst abgestigen, darvon an einem andern ort, daher kam, das margraf Carln von Baden im jar 1460 in

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ein findtschaft kam mit den edelleuten von Schawenburg, darum er sie auch in der Ortnaw überzog zu Bernbach, welches sie baid ufgaben. Aber kurzlich darnach, so sich die margrafen nichs args versahen, do raisten der bischof von Metz[3] und sein jungster bruder, waren baid des margrafs

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Carls von Baden gebrüder, durchs Elsaß mit gar wenig pferdten und wollten unser liebe Fraw zu den Einsidln haimsuchen. Wie sie aber unfer von schloß Isene oder Isenhaim anhin raisen, welches dann Friderichen von Schawenburg dozumal zugeherte, do hielt er mit zwainzig gerüsten pferden

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uf sie, damit warf er sie ufm weg nider, fürts hinauf ins schloß. Wie bald margraf Carln das gewar, do manet er allenthalben in seiner landtschaft uf; dergleichen beschach auch in allem Elsaß und Breisgew, und ward das schloß Isenhaim mit gewalt belegert. Wie man aber anfieng, das

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schloß zu nöten und zu beschießen, beschach, das man ußer der ursach verschonen must. Also kamen[4] graf Hainrich von Fürstenberg und andere nachpurn, die riten darzwüschen und brachten in wenig dagen darzu, das der mar-


  1. Breisgew] hs. Breigew.
  2. herrn] hs. herr.
  3. Metz] hs. irrthümlich Menz; der bischof hieß Georg, sein jüngster bruder Marcus.
  4. kamen] bis wurden [s. 375 z. 2] abgedruckt bei Riezler, Fürstenb. Urkundenbuch III, 342.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 374. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_374.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)