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wider geurlaubt, under denen auch herr Wörnher, begert derselb, nachdem etlich zeit über all versprochne zill und tag verschinen, der bezallung. Dieselbig aber ward im von tag zu tag aufgezogen; dann auf obbemelten raisigen zeug

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weit mer dann sechzig tausendt guldin uncostens [180] auferloffen, welche suma gelts der österreichisch oberst, marggraf Wilhelm, zum thail bei der statt Zürich, auch zum thail under der burgerschaft daselbst von seiner kriegsherrn wegen aufgenomen, wiewol der hauf dannost damit nit bezallt

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oder zufriden gestellt war. Nachdem aber hernach die Aidtgnossen und Züricher widerumb befridet, wolt Zürich den auferloffnen kriegscosten, sovil die raisigen belangen[1] thete, nichts tragen, so vermaint auch Österreich, seitmals alle kriegshandlung von iren von Zürich wegen sich erhaben,

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den costen zu leiden nit schuldig sein, derhalben hievon ain großer spann entstundt, welcher teil den costen geben sollt. Es warden vil underhandlung derhalben fürgenomen, aber vergebens, biß letzstlich anno domini 1452 die sach zu Costanz güetlich vertragen. In mitler[2] zeit aber muesten

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herr Wörnher von Zimbern, auch andere mer, so dem haus Österreich gedienet, ire ausstendigen besoldung, auch dargelihen gelts und anders in mangel steen. Seitmals aber im über all sein freundtlichs und vilfeltigs ansuchen kain bezallung erfolgen, sonder dieselbig biß in das zehendt jhar

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vorgehalten, ward er letzstlich verursacht, merthails der obgeschribnen haupt- und mitschuldner vor kaiserlichem hofgericht zu Rotweil fürzunemen, welche er auch darauf sover erclagt, das sie alle mit urthel und recht in die acht bemelts hofgerichts gethon und für offen verschriben ächter

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offenlich proclamirt und außgerueft wurden, actum mitwoch vor Margrethe anno 1453. Hierauf wardt im auf weiter anhalten anlaite erkennt, nemlich auf des marggraven schloß Röteln und Susenberg, auf Schöpfen die statt, sambt aller deren zugehörden, auch auf sein, des marggraven, aigen haus, zu

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Costanz gelegen, actum zeinstag nach Misericordia domini anno 1454. Was hierauf weiters volgt, findt man in kainer geschrift. Als aber bemelter herr Wörnher mit seinem bruoder, herr Gotfriden, ire herrschaften abtailt, haben sie domals dise schuld, von marggraf Wilhelmen von Hochberg

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herrüerende, auch zugleich mit ainandern thailt, und ist die


  1. belangen] hs. belangendt.
  2. mitler] hs. miltler.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_336.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)