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so daselb hin auf die waid getriben waren. Von denen selbigen verletzet in ain filhe in ain pain, angesichts und in gegenwurtigkait seiner diener, die sollichs nit erweren oder darvor sein kunten. Als er nun geen Mösskirch kam

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und alda ain kurze zeit gewesen, ward der schad ime an dem pain, von dem fülhe beschehen, sich üblen, und das name an im so vast zu, das er befandt, die zeit seins abschaidens von diser welt sich nahen; derhalben er eilendts seine baide nepotes, herrn Wernhern und herrn Gottfriden,

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die derselbigen zeit einlendig und bei ainandern waren, beschickt; denen übergab er die herrschaften und ließ inen die armen leut und hünderseßen gewonnliche huldigung thuon, gab inen darzu vil nutzlicher leren, das sie sich freundtlich und brüederlich mit ainandern halten, auch die

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herrschaften güetlichen, ohne zank thailn, sonderlich aber, wie sie sich mit [174] iren freunden, nachparn und underthonnen halten sollten. Als aber sich nahet die stund seines todts, ließe er sich auß seim gemach in ain clains, unachtbars pfisterstüblin tragen, daselbst sich mit den hochwürdigen

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sacramenten versehen. Darnach ließ er sich auß dem bet auf die erden, die er mit eschen überseen hieß, legen; das banzer, so er alle seine tag gewon was zu fieren gewesen, hieß er im für ain kissin under sein haupt legen, und also name er mit großer rew über seine sündt, andacht und

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gedult ain vernunftigs und sonder zweifel ain selligs ende, mit großer clag aller der seinen, ain mann auf die hundert jhar alt, anno domini 1441, im Januario uf s. Agnesentag. Er wardt zu Mösskirch in sant Jörgen capellen, die er gepawen, zu seinem herrn vatter, mutter, gemahel, son und

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enkel begraben. * [1226] Bei lebzeiten bemelts herr Johannsen freiherren zu Zimbern des eltern hat sich ain wunderbarlicher fall in ainem großen sterbendt zu Mösskirch begeben. Bemelter sterbendt ist anno 14 . . gewesen, der hat vil mentschen

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ab diser welt [1227] genomen. Der zeit hat Haug von Hausen mit seiner hausfrawen, war aine von Winenden, zu Mösskirch gewonet. Was nun die ursach, das er sich den sterbendt zu Mösskirch begreifen lassen und nit zu Hausen an der Tonaw, als einer ainode, gewonet, das ist vergessen

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worden, mag grundtlich nit angezaigt werden. Disem Haugen von Hausen ist sein hausfraw, die von Winenden, an dem gebresten der pestelenz auch krank worden, und ob sie

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_323.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)