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lauter laub und gras überwachsen, gefüert und mit essen und drinken wol gehalten. Mancherlai wein hat es im fürgesetzt, under anderm aber ain wein, welchen, da in der Hanns von Bodman versucht, er gesprochen, so er daheim

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zu Bodman, so welt er sprechen, es were wein von seinen reben oder seinem gewechs. Darauf das mendle gesagt, ja, es seie des weins und gewechs von Bodma. Dessen hat sich herr Hanns höchlichen verwundert und gefragt, wie das müglich, das er seins weins, der doch nit des

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bösten, in so verre und frembde landt kond zu wegen bringen. Da hat er im frei bekennt, es selbs sei kein naturlicher mentsch, sonder der Nebel, darumb könde er der mehrtails lendern den wein bekommen, und was oder wievil weins von dem nebel hin und wider in den weinlendern verderbt,

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das gang im zu nutz. Darneben hat er ine gelernt, so er zu ewigen zeiten seine weinreben zue Bodman vor dem nebel und schaden welle behüeten, so soll er im flecken Podma nimmer wider den nebel leuten lassen, wie dann sonst gemeinlichen beschicht, das man morgens wider den

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nebel zu leuten pfligt, den zu vertreiben; so soll er vertröst sein, das seinen reben zu Bodma kein nebel kein schaden nimmer thon werde. Das hat im der von Bodma verhaißen, darauf sein sie wider von ainandern geschaiden. Im abschidt hat im das mendle gesagt, es sei zeit, das er wider

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der heimat zu nehere, derhalben im herr Hanns versprochen zu folgen und sich uf die fart zu machen, als er auch gethon. Mitler zeit aber und er sich von haus gethon und sein junge söne daheim gelassen, do ist Lorenz keller gewest, wie dann beschicht, wa die katzen ußerm haus, so

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reihen die meus. Also da der guet alt herr von landt, do kamen die dochtermener und schweger sampt iren weibern mehrmals geen Bodma, und war alles trauren umb ire liebe muetter und schwiger schon hin und vergessen. Insonderhait so kamen dahin uf sant Johanns sonwendi abendt,

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welchs ain sampstags war, herr Hanns von Schellenberg, ritter, mit seiner hausfrawen Anna, geborn von Bodma, Heinrich von Blumneck mit seiner hausfrawen Adelhait, geborn von Bodma, und Gotfriden von Krehen sampt seinem weib, Cathrinen von Bodma. Dise alle drei waren

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schwestern und des alten herren Hannsen von Bodmans döchtern. Dise warden von irem brueder und schwager, Conradten von Bodman, erlichen und wol empfangen und gehalten.

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_295.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)