Seite:De Zimmerische Chronik 1 285.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

leger ain mess uf dem perg under ainer zelt lesen. Darnach legt herzog Albrecht den ersten stain in grundt, darauf setzt er grave Jos Niclasen, ließ darmit sein österreichisch banner ufrichten, dergleichen die brandenburgischen

5

räth und des marggrafen von Baden; dann die fürsten dozumal noch nit mit iren personnen darbei, hetten aber ire reuter geschickt (nota, mit den silberin instrumenten, item von der steur am baw[1]). Sollichs alles beschach mit ainem triumph und ainer sondern herrlikait, und war menigclichen

10

willig. Man sagt, das under allem raisigen zeug ein usschutz under denen pferdten gemacht und bei zwaihunderten verordnet worden, die den baw sollten befürdern. Was soll ich sagen? es ist in vil zeiten bei den Deutschen kain gebew dermasen mit gewalt erbawen und also, wie das schloß,

15

ereilet worden. Uf den tag, als der erst stain ist am baw uf Zoller gelegt, do haben nach dem morgenimbiß acht graven und freiherren dem herzogen und grafen Jos Niclasen zu underthenigen und freuntlichen ehren uf dem Brüel under Zollern gerennt und gestochen, und waren namlich grave Haug von

20

Montfort, herr Burkhart freiherr von Finstingen, grafe Gaudenz von Metsch, herr Simon freiherr von Stöfel, grafe Hanns von Tengen, herr Wilhelm freiherr von Gundelfingen, grafe Hanns von Lupfen und herr Wernher freiherr von Zimbern. Des andern tags do ritt der herzog mit etlich

25

hundert pferden geen Rotenburg, iedoch das leger umb den Zollerperg unverendert. Es kammen zu ime geen Rotenburg herzog Ludwig von Bayrn und der marggraf von Brandenburg. Daselbst schluegen sie an ain tag geen Freiburg ins Breisgew, und solt herzog Carle von Burgundt, der

30

dozumal uf aim reichstag was zu Regenspurg, geen Rotenburg zu inen kommen, wolten von dannen mit ainandern geen Freiburg. Aber es verzoge sich lang sein ankunft, uf Petri und Pauli hernach. Hiezwischen het grave Jos Niclas das schloß Zollern so weit uferbawen, besetzt und versehen,

35

das er sich hinfüro von den stetten oder andern kaines überfalls oder gewalts mehr dorft besorgen, und konte das überig am schloß mit gueten mueßen bawen. Aber sovil belangte herzog Albrechten mit den stetten, da ward nach dem tag zu Freiburg abermals ain andere tagsatzung

40

geen Geppingen fürgenommen für herzog Ludwigen von


  1. baw] s.s. 287, 39 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_285.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)