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sach hett, do wich er und kam gen Sulz zu herr Gergen von Geroltzeck. Der nam sich seiner ansprach an, der hoffnung, im wider einzuhelfen. Derhalben pracht er ainsmals vil pferdt uf, mit denen zoch er ungewarneter sach

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und unversehenlich uf die von Schemberg und Binzdorf. Denen baiden stetlin name er eine große somma vichs. Das trib er alles uf das schloß geen Sulz. Zu dem war ime der zeit ein guete anzal raisiger vom Reinstram herauf kommen, das sich domals die stett der herrschaft

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Hochenberg nit getröstlich vor ime sehen dörfen lassen. Sie machten aber ir kuntschaft, wann und uf welche zeit selbige raisige vom Reinstram sich widerumb über Wald wellten das landt hinab begeben, und als sie das grundlich erfueren, machten [1366] sich die von Rotenburg und Horb in stille

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uf den weg, zogen dem Wald zu bei eitel nacht biß über Schapfloch, dann sie wol wisten, die frembden reuter selbigen weg nemen wurden, seitmals die profiant zu Sulz ain ort hett, und mangel halben derselben lenger nit bleiben kunten. Die kuntschaft war gewiss und guet, und lagen

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die Rotenburger, auch ander auser der herrschaft Hochenberg, in irem vortheil, derhalben inen die rechten füchs weren in die garn kommen. Wie nun die geroltzeckische reuter ohne alle sorg daher ziehen und sich von niemands besorgen, so ersicht sie deren hochenbergischen hauptman,

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war ainer von Westerstetten, hieß Ulrich, ain kecker, aber ain unbesinter man. Dem wardt zu gach uf die feindt, ruckt gleich hinfür, liefs sich ußer großer begirdt sehen, auch bevalch er den reutern, die armbrost ufzuziehen. So baldt die geroltzeckischen verbainten reuter das verfiengen,

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schluegen sie gleich ain hacken und wolten sich gleich in der feindt vortheil nit bewegen lassen, kamen damit darvon. So man domals graf Friderrichen von Zollern, dem Öttinger, gefolgt, so het[1] man mit inen darein gehawen und die feindt angriffen, wiewol ain übergroße frechait nit allweg guet,

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sonder vilmals missrath. Es starkt sich darnach herr Jörg von Geroltzeck widerumb, aber es fanden die von Rotenburg und andere ire mitverwandten der herrschaft Hochenberg sovil in rath, daz sie mit dem verdorbnen man, herr Georgen von Geroltzeck, sich mit tätlicher handlung weiter

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nit einlassen wolten, sonder es ward alle handlung durch


  1. het] hs. hat.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_278.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)