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jubel und frolocken der Karsthansen ußern stetten und dann graf Eitelfriderichs von Zollern, der hiemit wonte, seinen eltern brueder, graf Friderrichen, den Öttinger, wol gedrutzt, oder an ime sich gerochen haben, gleichwol er ime sein

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selbs und aigens nest hett geschendt und zu boden gericht. Aber es sein die früchten, die ußer der brüeder unainigkait volgen. Und domals ist die übrig canzlei uf Zollern aller zerrissen und hingefüert worden. Von dieser belegerung des schloß Zollern findt man hernachvolgende lateinische

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verslin, welche, ob die gleichwol nit von scharpfem latein geschriben, so zaigen sie doch mit kurzen worten die ganz histori an und lauten also:

Anno Jesu milleno,
Uno trino bis atque deno
Quadrin quoque centeno
Nobile Zolrn castrum,
Hactenus fulgens ut astrum,
Oppida imperii
Obsederunt idus Maji,
Tradente populo proprio,
Qui caruit damno.
Vi quod non factum
Et e cipro captivos actum,
Comitum egit duorum
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Diskors cor germanorum:
Ötinger erat primus,
Itelfritz nec non fuit minus,
[1365] Re paterna privati,
De terra sunt profugati.
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Es sein auch von der eroberung des schloß Zollern der zeit vier deutsche reimen gemacht worden, die die jarzall inhalten, und wurden die ringk sampt den rosseisen und anderm über die reimen gemalt.

Ein ringk[1] mit seim dorn,
Vier rosseisen außerkorn,
Zwei kreuz mit dreier kegel zall
Ward Hohenzollern zerstört überal[2].

  1. ringk etc.] d.i. MCCCCXXIII.
  2. überal] diese lateinischen und deutschen verse sind abgedruckt im Anzeiger des gerrmanischen Museums 1861, s. 428—429; s. Silberdrats gedicht: »Ein schoen alt Lied von Grave Friz von Zolre, dem Oettinger, und der Belagerung von Hohen Zolren« hrsg. von Meister Sepp (J.v. Laßberg) 1842 ; Stillfried und Märcker, Hohenzollerische Forschungen I, 233; Stälin a.a.o. III, 423 ff; s. ferner: Lateinisches Gedicht auf die Einnahme der Burg Hohenzollern von Konrad Wienziecher, herausgeg. von Cp.F.v. Stälin; Code historique de la ville de Strasbourg II, 147, und Schmid, Zerstörung und Wiederaufbau der Burg Hohenzollern. 1867
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_276.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)