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die thun ußer irem beiwonenden geiz solche ire silberne memorias und gedechtnusen hinweg, als sie die ohne alle not oder vorgende ursach in disem anno 1564 ab den chormenteln oder levitenrecken geschnitten und dem

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zusamentrager diser histori umb ain gering gelt verkauft haben. * * [1194] Es hat nit allain dise grefin von Werdenberg übel haus gehalten und den vilgeplagten stammen Zimbern plindert und beraumpt, sonder auch die grevin von Sonnenberg, als ir herr und gemahl sellig, der junger herr Johanns

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freiherr zu Zimbern, mit todt etwas zeitlichen abgangen, hat sie vil mehr schadens gethon; dann was die vorig Tullia nit plindern künden (dann domals allain zu Seedorf der schadt beschehen) und übergelassen, do hat dise das überig zu Mösskirch ufgeraumpt, also da die jungen herren

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erwachsen, herr Wernher und herr Gottfridt, do ist in heusern nichs mehr von hausrat gewesen, die bösten vögel sein außgeflogen gewesen. Solches hat herr Wernher hernach alles widerumb erstattet und ain schönen, herrlichen hausrath in seine heuser widerumb bekommen sampt ainem

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stattlichen silbergeschier. Aber sein ainiger son, herr Johanns Wernher, ist über zwai jhar nach seinem absterben im regiment nit gewesen, do ist er in allen unfall kommen, also das er vertriben, auch butzen und still am überbliben silbergeschier und hausrat ganz liederlichen darvon kommen. Der

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allmechtig schicks noch zum bösten! *

* [1378] Ain sonders capitel in den zeiten, als kaiser Sigmundt regiert.

Wiewol wir wenig finden von unsern vorfarn beschriben, was die gehandelt, auch mehrtails, da schon was ufgezaichnet,

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solchs von münchen beschehen, die zun handlungen nit gezogen worden, auch vilmals das böst und notwendigest ußgelassen und verschwigen haben, so sein doch etlich fürnem ritter und ander hofleut und persevanten gewest, die sich hierinen vil haben bemiet und, was inen fürkommen oder

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sich bei iren zeiten begeben, mit fleis und allen umbstenden haben verzaichnet. Derselbigen büecher mehrtails sein eintweders verloren, oder doch dermaßen verzuckt, das wir deren beraupt, und nimmer an tag kommen. Also mangln wir deren herrlichen verzaichnussen, die der theur ritter,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_257.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)