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freiherr[1] von Zimbern der elter nit ain claine somma dargelihen, auch allenthalben, sovil er gemocht, entlehnet, damit der kouf ain fürgang haben möchte, darzu vil seiner herschaft für sie eingesetzt und verpfendt, wie dann noch brieve

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verhanden. Solchs ist beschehen im jar nach Christi unsers herren gepurt ain tausendt vierhundert zwainzige. Ob nu solche gutthaten von iren nachkomnen bedacht und erkent, wurt hernach volgen. [A119a] Nachdem aber kaiser Sigmundt, dessgleichen

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alle reichsstende etliche züg wider die aufrürischen Hussiten in Behem fürgenomen, aber doch nichts fruchtbarlichs ausgericht, ward under dem bapst Eugenio quarto das concilium zu Basel ausgeschriben, anno domini ain tausent vierhundert achtunddreißige, allermaist aus der ursach, damit

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die Behem, so bisher mit kainem gwalt gedempt, mit listen und freundtlichhait widerumb zu der römischen kirchen möchten gebracht und mit derselben verglichen und veraint werden. Dahin kam kaiser Sigmund person[161]lich, auch vil mechtiger fürsten und herren, gaistlichs und weltlichs

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stants, gar nahe aus aller christenhait. Mit andern graven und herrn des landts zu Schwaben kam auch geen Basel herr Johanns freiherr von Zimbern, wie alt er war, und dieweil er in ainem besondern ansehen bei hochgedachtem kaiser Sigmunden, erlangt er ain freihait und confürmation,

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den forst und das jagen in der freiherrschaft Zimbern belangende, wie sollichs er und seine voreltern von unverdechtlichen jaren hergepracht heten, vermög der confirmation, die noch verhanden, von wort zu wort also lautendt: »Wir[2] Sigmundt, von Gottes genaden römischer kaiser, zu allen

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zeiten merer des reichs und zu Hungern, zu Behem, Dalmatien, Croatien etc. könig, bekennen und thun kundt offenbar mit disem brief allen, die in sehen oder hören lesen, das wir guetlich betrachtet und angesehen haben solche angeneme, getrewe und willige dienst, die uns und dem

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reich der edel Johanns von Zimbern freiherr, unser und des reichs lieber getrewer, oft und dick nutzlichen gethon hat, täglichs thet und für baß wol thuon soll und mag in kunftigen zeiten, und haben darumb ime und seinen erben dise


  1. freiherr] hs. freiherrn.
  2. Wir] diese urkunde, welche A nicht besonders mittheilt, sondern durch die randbemerkung »Diese freihait stehet im alten buch« wahrscheinlich auf das noch vorhandene, im f. archive zu Donaueschingen befindliche zimmerische copialbuch verweist, ist nach B gegeben.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_253.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)