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trawt, auch sie geen Hornberg nit lassen wellen, wiewol sie nahe vettern gewesen, dann er besorgt, er möchte villeicht aus großer armuot dahin tringen, sie fahen und seins gefallens zu schetzen.

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Nu entstund zwischen iezgedachtem herrn Johansen von Zimbern und seinem tochterman, grave Eberharten von Werdenberg, ain großer span von wegen ains kunftigen erbfals, dergestalt grave Eberhart von Werdenberg, sein tochterman, von wegen seins gemahels vermaint, dieweil

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sein schwager selig, weilund herr Johanns von Zimbern der junger gestorben, so wurde pillich sein gemahel nach tödtlichem abgang ires hern vatters ain ainiger erb sein, dieweil sie kains erbfals sich verzigen oder begeben het. Her Johanns von Zimbern von wegen seiner enikel vermaint,

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dieweil ir sechse und namlich drei söne, herr Wörnher, herr Gotfrid und herr Conrat, sein son selig verlassen und also sein geschlecht, nam und stamm noch nit abgestorben, sonder auf denselbigen beruhen, so were nimer pillich, daz sein tochter, die er doch eerlich, namlich mit fünftausendt guldin

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in gold reinisch also par ausgestürt und damit hindan gewisen, in erben und seine enkl dessen beraupt solten sein. Grave Eberhart von Werdenberg gestundt, so etwas nit aigenthum, sonder lehen da were, kinte er darwider nit sein etc., dieweil aber alle güeter aigen und sein gemahel

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ains glidts in absteig [A118a] ender linien neher irem herrn vatter, dann die enkl, so wer sie auch pillich ain ainiger erbe. Dise rechtvertigung geschach vor baider thail gemainer freundtschaft, under denen apt Friderich[1] aus der Reichenaw, die nach vill großer mhüe und ernstlicher,

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vleißiger underhandlung disen span zu iren handen namen und sie baid thail also richten und vertruogen, das herr Johanns von Zimbern seiner tochter und seinem tochterman, grave Eberharten, für alle ansprach zwainzig tausendt guldin geben solte; dargegen solten dieselbigen auf dem

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kaiserlichen hofgericht zu Rottweil sich aller ansprach und vorderung gegen der freiherrschaft Zimbern verzeihen. Herr Johanns vermainet, seinen enklen nutzlicher zu sein, pfandtschaften und das, so nit aigen, anzugreifen und durch losung von [160] im komen zu lassen, dann die zwo herschaften zu

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beschwern oder zu verkaufen; also warden durch sein an-


  1. Friderich] F. von Wartenberg, 55 abt, s. Oheim a. a. o. 159 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_251.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)