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inmaßen hernach volgt, gericht und vertragen worden, namlich das herr Johanns von Zimbern Hannsen Conradten von Bodman das halb thail des schlos Wildenstain und des dorfs Lübertingen übergeben und zustellen solle, dargegen

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mög herr Johanns von Zimbern nach absterben Hanns Conradts von Bodman bemelt thail am schlos Wildenstain und dorf Lübertingen wol wider an sich lösen, zu welcher zeit im gefellig, mit sechshundert und sechzig guldin in gold, welcher losung im, herrn Johannsen von Zimbern,

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obgenannts von Bodmans erben und nachkomen one alle hindernus und eintrege gestatten sollen. Disen vertrag, wie gehört, haben baide thail mit willen angenomen, und in wenig jaren hernach ist Hanns Conradt von Bodman, ritter, gestorben, also hat herr Johanns von Zimbern des

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abgestorbnen von Bodmanns erben obbemelte suma gelts erlegt und dergestalt das schlos Wildenstain sampt Lübertingen dem dorf und aller zugehörde im und allen [A111b] seinen erben für ledig, frei und aigen überkomen. König Ruprecht hat im ersten jar seiner regierung,

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anno domini ain tausendt und vierhunderte, die chur- und fürsten, auch gemainclich alle stend des reichs, in ansehung der untreglichen beschwerden, auch manigfaltigen empörungen, so durch unfleis könig Wenzeslai im reich entstanden, geen Augspurg beschriben. Disen reichstag haben den

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merer thail chur- und fürsten, gaistlich und weltlich, auch graven, freien, herrn und vom adl dem römischen könig, welcher mit großem bracht aigner person dahin ankomen, zu ern und schuldiger phlicht besucht. Was nu alda gehandlt, findt man in historiis. Under andern graven und

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freien ist herr Johanns von Zimbern, der dann ain besondere gnad bei könig Ruprechten gehabt, wie obgehört, auch dahin geriten. Do hat im hochgedachter[1] könig von denen reichsstetten, als Costanz, Überlingen, Buchhorn, Ravenspurg, Sant Gallen, Lindaw, Wangen, Rotweil, Pfullendorf,

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Isni, Kempten, Biberach, Leutkirch, Memingen[2], Buchaw und Kofbeüren, gewonliche huldigung, phlicht und glüpt von wegen und in namen Irer Majestat zu emphahn abgevertiget, wie dann solchs zwai königcliche mandaten, gleichlautende, die im desshalben under dem königclichen insigel zu [152]

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ainem credenz gegeben worden, ausweisen. Es hat auch


  1. hochgedachter] hs. hochgedachster.
  2. Memingen] hs. Menningen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_240.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)