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insigel gegeben, clarlichen ausweisen, welches aber alles, wie hernach gehört wurt, nit gehalten worden. Uf bewilligen herzog Friderrichs hat herr Johanns von Zimbern die stat Oberndorf sampt deren zugehörden eingenomen und im die

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underthanen, wie dann breuchlich, schweren lassen etc., welches beschehen anno domini ain tausendt vierhundert zwölfe. * [1375] Es ist umb diese jar und auch hernach ganz übel in unsern landen gestanden und ganz unfridlich gewest; wer baß megen, hat den andern in sack geschoben. Und

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ist nit allain Oberndorf die statt also von obbemelten fürsten, graven und herren abgestigen worden, sonder auch sie haben einstails über etliche jar hernach gleichfals in der Ortnaw gehauset; dann grave Hanns von Eberstain, obgehörts grave Bernharts son, hat den dreien gebrüedern von Schawenberg,

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edelleuten, ir schloß Schawenburg, in der Ortnaw gelegen, darvon sie iren namen haben, erstigen und bei hellem tag abgewonnen, ist beschehen im jar 1454[1]. Kurzlich darnach haben sich die gebrüeder, edelleut von Schawenburg, Jörg, Reinhart und Friderich, bei iren freunden wider beworben,

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sein für das haus zogen, das haben sie in bemeltem jar uf s. Jacobs aubent bei hellem tag auch wider eingenommen. Das füegt sich also. Die edelleut brachten durch pratiken ain alten, vertrawten raisigen knecht ins schloß, der nam uf den tag, als die edelleut darfür zogen, ain turn ein, darab trang

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er mit seim unaufhörlichen werfen die Eberstainischen ab den werin; also eroberten die edelleut darauf das schloß mit dem sturm, und geriet inen ir anschlag. Was aber die ansprachen des graven an die edelleut gewesen, das er ain solliche vehd gegen inen fürgenomen, das hab ich nie künden

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finden, und ist dise handlung bei vier und vierzig jaren ungefärlich beschehen, nachdem Oberndorf, wie oblaut, erstigen und geblündert worden. * In demselbigen jare [1412] hat grave Herman von Sulz, der von wegen seiner hawsfrawen, fraw . . . . .[2], ansprach an

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Oberndorf zu haben vermaint, sich derselben anforderung halben mit herrn Johansen von Zimbern vertragen und sich der ansprach verzigen, solang Oberndorf zimbrisch seie und nit lenger. Ongevärlich in dreien jaren hernach, anno domini


  1. 1454] vgl. hierüber Krieg von Hochfelden, Geschichte der Grafen von Eberstein s. 116 ff.
  2. . . . . ] wohl Margaretha, geb. gräfin von Hohenberg, s. Stälin a. a. o. III, 694; Schmid, Monumenta Hohenbergica s. 766.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_227.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)