Seite:De Zimmerische Chronik 1 221.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Cuno und Lutolf, die lang darvor von den marggrafen von Österreich abkommen, und der erst ain lediger soll gewest sein, erstlichs uf dem perg und im schloß Achaln gestift, ist aber von merer gelegenhait willen hernach, wie Hermannus

5

minorita schreibt[1], über die Alb hinüber ins thall, aldo es iezo stet, transferiert worden. Hernach hat das wetter vilmals uf Achaln geschlagen und großen schaden gethon, ußer ursach, wie man vermaint, das der perg hievor Got ergeben und zu aim closter war geweicht worden. Zugleicherweis

10

solchs uf Zollern auch beschehen; uf dem perg darvor ain kirchen, in s. Michels ehr geweicht, vil jar gestanden. Man sagt, das diser baider grafen von Achaln muetter ain grefin von Montpelgart sei gewest, welcher brueder, grafe Hunfridt von Montpelgart, uf Achaln vil jar gefengclich ist enthalten

15

worden von den baiden grafen gebrüedern, seinen vettern. Was dessen die ursach, findt man nit. Aber im jar 1048 ist er wider ledig worden, gleich darauf in Italiam geraist und daselbst das erzbischtumb zu Ravenna bekommen. Zu Zwifalten ligen baid grafen von Achaln, stifter, begraben,

20

auch sonst noch vil mehr grafen, herren und grefin, als namlich grave Imfrid und grafe Ruedolf von Achaln, graf Mangolt und grafe Arnold von Gammertingen, graf Berchtoldt von Hettingen, den acht ich ain grafen von Veringen sein gewesen, graf Wolfhard und graf Walther von Veringen,

25

graf Hainrich und graf Hörman von Wartstain, [1412] grave Ernst von Schelklingen, graf Ginos[2] von Urach, graf Ulrich von Neifen und graf Hainrich von Perg; sodann hernachvolgende herren: herr Eberhart, herr Ulrich und herr Ernst freiherren von Steußlingen, herr Conrad, herr Anshelm und

30

herr Albrecht von Justingen, herr Hainrich von Kelmünz, herr Wolf, herr Cuno und herr Hörman freiherren von Gundelfingen, herr Berchtold freiherr von Rockstain und herr Ulrich, auch herr Hainrich freiherren zu Zeil; item fraw Adelhait, ein grefin von Montpelliart, der stifter fraw muetter, fraw

35

Udalhildis, ein grefin von Zollern, und fraw Kunegundt, ein grefin von Urach. Diese alle sein in disem gotzhaus begraben, ohne vil andere ritter und vom adel, denen der allmechtig allen gnedig seie und barmherzig. *


  1. schreibt] Hermannus minorita i. e, Martinus minorita, Flores temporvm ab Hermanno (minorita) Janvensi (Gigante) continuati, s. Eccard, Corpvs historicvm medii aevi I, 1618.
  2. Ginos] soll wohl Egino heißen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_221.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)