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geschickt, darin er die heuratsabred chreftig und guot haist, die confirmiert und bestettiget. Herr Johanns freiherr von Zimbern gab seiner tochter fünftausendt guldin in gold heuratguot, dann er sich des schadens, darin sein vatter, herr

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Wörnher sellig, in der jugendt komen, durch das erlangen der herrschaft Mösskirch wol widerumb erholet het. Im stund auch sonderlichen ain glück zu, dann in gedachter herrschaft ligt gar ain alt burgstall, der Benzenberg genennt, darauf waren vor vil jharen die grafen von

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Rordorf gesessen. Die hetten sich ains thails von disem schloß grafen von Benzenberg genennt und geschriben und waren bei denselbigen zeiten in aim großen vermögen und ansehen gewesen; dann ainer des geschlechts, grave Eberhart, het den armen leuten zu guotem, auch im zu ainer ewigen

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gedechtnus die Rheinbrugken zu Costanz bawen lassen und die mit seinem aignen guot begabt, also das kain zoll von niemands solte darauf gevordert noch genomen werden. [A102a] Zu solcher underhaltung der brucken hat er dem stift Costanz die stat Merspurg am Bodensee geschenkt.

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Auch hat grafe Mangolt von Rordorf, grave Eberharts brueder, ain kostliche, herliche jarzeit zu Messkirch im zu ainer eewigen memoria und gedechtnus verordnet. Zu dem haben ire vordern das closter Zwifalten[1], das zwen grafen von Achaln, Cuno und Lutolt, auch Salmenschweiler[2], das herr

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Guntram freiherr von Adelsreüti gestift, reichlichen begabt, darbei ir aller herligkait, reichtum und hoch vermögen wol mag abgenomen werden. Nu gedacht herr Johanns von Zimbern das schlos, so noch zu Messkirch steet, zu bawen, dann solches der zeit ein burgstal, war vor vil jaren

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abgebronnen. Es hett alda ein gros, staine hus, das under der pfarrkirchen neben dem thor am mark (so der zeit das Troyer thor hieß) gelegen was. Dasselbig haus nempt man jungkfrow Metzen hove, und waren in demselbigen er, auch sein herr vatter selig und desselben schweher, herr

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Berchtolt, truchseß, gesessen gewesen. Nachdem man nu das stainwerk alda nit wol gehaben mag, lies gedachter herr die alten mauren an obangezaigtem schlos, dem Benzenberg, zum tail niderfellen [141][3] und die stain geen Möskirch füeren.


  1. Zwifalten] vgl. Sulger, Annales monasterii Zwifaltensis s. 2 ff.
  2. Salmenschweiler] vgl. Sartorius, Apiarium Salemitanum s. 1 ff.
  3. 141] s. 140 enthält die wappen von Werdenberg und Zimmern.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_217.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)