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und darbei handthaben sollte. Auf sollichs ist ain tag von bemeltem Gregorien von Wellwart auf montag nach corporis Christi in oberzelltem jar geen Haingen außgeschriben worden. Den haben baide partheien besucht, darzu sein dahin

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komen als beisitz und tädingsleut grave Eberhart und grave Conradt von Kirchberg, herr Conradt von Geroltzegk, herr zu Sulz, Gregori von Wellwart, ritter, obman, Hanns von Hornstain, genannt von Schatzberg, Wörnher von Rosenveldt, baid ritter, und Hanns von Lustnow. Dise haben

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möglichen fleis, die spenn hinzulegen, fürgewendt und zu letzsten die sachen dahin pracht und dermaßen vertragen, das dieselb statt Haingen mit ir zugehörde, sambt aller verlassner haab, die weilund herr Schweiger von Gundelfingen bei zeiten seins lebens ingehabt und hünder im

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verlassen, fraw Brigiten von Zimbern und fraw Margrethen von Falkenstain und deren rechten erben ohne alle hündernus und widerrede volgen und gedeihen sollte, ohn allain die burg Degeneck mit seiner zugehörde, die sollt herr Steffan und seinen erben bleiben. Disen vertrag haben baide thail

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angenomen und zu mehrer becreftigung der sachen hat herr Steffan von Gundelfingen seinen [137] basen ainer ieden ain offnen briefe, von graf Conradten von Kirchberg, Hannsen von Hornstain, ritter, und Fricken von Magenbuch, zu Guotenstain gesessen, besigelt, bei solchem vertrag zu bleiben,

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geben. Über vil jhar hernach, anno domini 1412, hat herr Berchtolt freiherr von Falkenstain, herrn Aigelwarden und fraw Margrethen von Gundelfingen, sone, sein thail an der statt Haingen, den er von iezgemelter seiner fraw muotter ererbt, herrn Johannsen freiherrn von Zimbern zu kaufen

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geben, welches durch underhandlung herrn Conradts freiherrn von Lupfen, ritters, herrn Egloffen frein[1] von Wartenberg und Wildenstain und herrn Egloffen von Falkenstain, frein, des jungern, beschehen. Aber fraw Brigita, herrn Wörnhers verlassne witib, hat iren widamsitz etlich jhar zu

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Seedorf gehabt, da ist sie auch gestorben und nach irem tod geen Mösskirch gefüert; da ist sie zu irem herrn und gemahel in die new zimbrische begrebtnus begraben worden.


  1. frein] hs. freiin.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_215.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)