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von Schawenburg dem land zu Holstain hievor zum oftermal bewisen. Sie sein derhalben zu allen tailen zu Lübeck zusammen kommen, aber es ward nichts ußgericht. Letstlich kamen sie zu Oldenslo wider zusamen; do hat sie der

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bischof Arnold von Lübeck, der lehenherr des lands zu Holstain, so von des remischen reichs wegen aldo, nachfolgender gestalt verglichen, namlich so ward grave [1552] Otto von Schawenburg mit drei und vierzig tausent guldin vom land zu Holstain abgewisen, das er guts willens von aller seiner

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vorderung und gerechtigkait abstande. Darnach hat der adel und die landtschaft den obgemelten könig von Denmark zu irem herren erwellt, haben im auch darauf gehuldiget und geschworen, gleichwol nit als aim kinig von Denmark, sonder als aim fursten von Holstain. Ist beschehen im jar

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nach Cristi unsers herren gepurt 1460. Also, wie iezo gemelt, sein die herzogen von Holstain auch mit den margrafen von Baden in unfal kommen, und, wie zu achten, ainer des ander entgelten müßen. Das ich aber widerum uf der margrafen von Baden

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sachen kom, so het margraf Carle ain son, hieß Cristof, der war ain loblicher, fridlicher und verstendiger fürst, bei kaiser Maximiliano in aim hohen ansehen und glauben, aber er wolt seinen sönen zu lang leben; sie gaben gleichwol sein übelhausen für. Do legten sie ine gefangen uf Alten-

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Baden. Darzu halfen etlich Großhannsen von der landtschaft, und triben nur die zwen jungen margrafen den handel. Das waren margraf Philips[1] und margraf Ernst; die waren dem vatter so ußetzig; die andere söne namen sich der sach nichs an, waren auch ainstails nit zu lant. Und ist

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also der frum, alt margraf etlich jar verwart biß in sein ende gelegen. Er starb anno 1527, und het leicht gefellt, es hetten in die bauren, seine aigne underthonen, in der beurischen ufrur, anno 1525, mit gewalt ledig gemacht und wider eingesetzt. Es haben denost die margrafen von

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Brandenburg mer ursach gehapt, iren vatter, margraf Fridrichen, in verwarung zu haben, und das menigclichen vor ime gesicheret seie, dieweil er sogar unbesint war; darzu man sagt, das im sein vilfaltig rennen und stechen und die sorgclichen großen fel, die er vilmals gethon, ain ursach gewest. Nach

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absterben des margraf Casemiri do nam in margraf Jerg,


  1. margraf Philips] hs, margrafs Philips.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_183.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)