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Hanns von Ramingen gehaisen, ist ain ritter gewesen und im Filstal[1] zu Rechperghausen gesessen, darumb er auch herr Hanns von Rechperghausen genennt worden. Sein muter het Agnes gehaißen, ist herr Conrads von Rechperg zu

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Hausen, ritters, dochter gewesen. Diser herr Conrat von Rechperg, genannt von Hausen, het im wappen gefürt ain roten rehpock mit ainem gelben gehirn und blawer helmdeckin; sein weib Agnes gehaißen, ain dochter Friderichs marschalks von Bappenhaim. Aber die Agnes, so herr

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Hannsen von Ramingen vermehelt worden, die ward nach seinem absterben herr Rüedigern von Elchingen, rittern, verheurat. Von ir hat her Hanns von Ramingen drei sön und zwo döchteren verlassen, Rüeger, Conraten. Diser ist gaistlich und ain pfarrherr, auch dechan zu Anselfingen an der

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Tonaw worden, nit ferr von Ramingen[2] gelegen. Der dritt son hat auch Hanns gehaißen und ist ain ritter gewesen. Agnes, die dochter, ist vermehelt worden Hannsen von Holgen (?) aber die ander, genennt Adelhait, ir schwester, dem Veln von Winkental. Das sei also vermeldet von disem

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geschlecht Ramingen, darvon noch ain alter verhanden, haist Jacob, welches vorder durch krieg und übelhausen zu solcher armut kommen, das sie vil jar den adelsstand verlassen und als plebei sein gehalten worden. Er ist in seiner jugent, zugleich auch wie sein vatter, zu der schreiberei gezogen

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worden. Zu unser zeiten understeet er, seinen adel widerum, wie billich, zu erholen, auch seinen nachkommen ursach zu geben, in irer altvordern fußstapfen zu dreten, darunder doch vil ritter und knecht, die in historien hin und wider nit wenig sein vernampt und berüempt gewest, auch vil

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guter thaten haben gethon. Diß capitel ist mertails us der alten würtenbergischen registratur genommen, sovil es den strauß mit Würtenberg und den andern geschlechtern belangen thut. Ist beschen zu denen zeiten, als herr Jerg truchseß von Walpurg

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statthalter in Würtenberg gewest, welcher etlichen geschlechter vil damit gedienet, das er one schaden seins herren oder des lands denselbigen, was in der canzlei von den alten sachen irer forder gefunden, mit het getailt. Schad ist es, das dieselbigen brief und alte documenta also jämerlichen


  1. Filstal] hs. Fisstal.
  2. Ramingen] Rammingen, vgl. Beschreibung des Oberamts Ulm s. 224 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_158.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)