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mögliche mittel und weg an die hand nemen musten, sich bei irer hochait und autoritet zu erhalten, welches dann mit unseglichem costen beschehen must. Dises gab ursach, das könig Conrad vil lands vom reich, nit weniger dann vor

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ime sein herr vatter, etlichen stenden des reichs vergabet und aignet. Also beschahe alhie gegen disem margrafen von Baden auch. Do aber nur künig Rudolf von Hapspurg ans reich kam, sprach er denen zu, so reichslehen und des reichs aigenthum one belehnet inhetten. Under denen war

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auch der obgenannt margraf Rudolf von Baden; dem sprach könig Rudolf zu, wie das die obgemelte lehen Durlach, Gretzingen, Eppingen und Haidelshaim mit iren aller zugeherden durch absterben und entleibung herzog Friderichs von Österreich dem reich haimgefallen weren, und ob aber

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gleich an sollichen lehen margraf Rudolf was ererbt haben sollt, so het er doch die in gepürender zeit weder zu lehen erfordert, noch zu ainichem lehen entpfangen, weren daher dem reich apert worden und haimgefallen; und ußer oberzelten ursachen wolt könig Rudolf dise lehen dem reich

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oder desselbigen camer einziehen. Das wollt margraf Rudolf nit zugeben und went für, das er solliche güeter ererbt und mit gutem titel inhett, wollts nit von henden geben. König Rudolf citirt den margrafen. Margraf Rudolf wolt nit erscheinen oder dem römischen könig zu seiner clag

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antwurt geben, auch seine inhabende strittigen güeter für kaine reichslehen erkennen. Do praticirt könig Rudolf mit etlichen seinen fründen und verwanten und wollt ie den margrafen zu gehorsam bringen, auch die angesprochnen lehengüeter dem reich einziehen. Darumb ristet sich margraf

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Rudolf zu der gegenwere; er ruft an seine fründ und nachpurn, als seine vetter, die margrafen von Hochperg, seine schweger, die grafen von Würtenberg, Helfenstain und andere, deren ieder bewilligeten sich, dem margrafen, da es not thet, ain reuterdienst ze thon. Dieweil dann herr

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Albrecht freiherr zu Zimbern der zeit ain margrefin von Hochberg zu ainem gemahel, do ward er auch von margraf Rudolfen neben andern angesprochen. Dieweil aber der stritt und die vecht wider ainem römischen könig und ain große gefar uf diser handlung zu gewarten, wie auch hernach

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beschach, do wollt sich herr Albreht als ain weiser, vernunftiger herr in die offenbare gefar nit begeben, sonder hielt sich anhaimsch, still und rubig. Aber sein bruder, herr

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Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_154.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)