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gehaiß und bvelch des kaisers Sigmundts und des concilii zu Costanz von der statt Rottweil zerbrochen und zerstert worden. Und ist one zweifel ain alts schloß gewest, als auch baide schlösser sampt mertails derselbigen ort dem

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geschlecht Lupfen haben zugehert. Es wurt dises bergs Lupfen von aim alten poeten, Ausonio[1], gedacht, der under den kaiser Valentiniano und Gratiano geschriben, und genannt mons Lupondus, mit denen worten:

Sola[2], sub[3] Augustae veniens quod moenibus urbis
Spectavit junctos natique patrisque triumphos,
Hostibus exactis Nicrum super, et Lupondum[4],
Et fontem Latiis ignotum annalibus Histri,

[1537] und irret mich des orts gar nichts, das andere disen locum wellen corrigiren und für den Lupondum setzen. Die

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Loponties das sein die völker zu ursprung des Reins; man muß ein ieden[5] schreiben lassen. Es haben die margrafen von Saluz sich einest gerüempt, das geschlecht Lupfen hab von inen den ursprung von wegen des gleichlautenden namens, auch das die wappen ainandern gleichfermig, also auch mit

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dem alten lupfischen helmklainot, das ist die rappenbrust ußer der cronen; dann der schwanenhals, den die izigen grafen füren, kompt von den freiherren von Krenchingen, und das schloß zu Engen haißt auch noch diser zeit Krenchingen, wie die alten sagen. Aber ich het ehe das widerspill

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darfür, das die margrafen von Saluz von den alten freiherren von Krenchingen herkomen, dann man kain solliche alte anzaig findt von Saluz, als vom monte Lupondo in Ausonio. Iedoch muß man ainem ieden sein mainung lassen. Anno 1492 hat margraf Ludwig von Saluz dem alten graf Sigmunds

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von Lupfen geschriben und in nostrum[6] genempt und meldet, das sie von ainem geschlecht herkommen und entsprungen, von herzogen von Sachsen, nemlich von ainem, hab gehaißen Alevanus, und seiner gemahel Alasia, sei kaiser Otten des großen dochter gewesen; die haben siben söne bei

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ainandern gezeucht, deren iedem ain margrafschaft eingeben worden; von denen haben die grafen von Lupfen iren an-


  1. Ausonio] bekannte stelle in dessen Mosella
  2. Sola] bis Histri von anderer hand.
  3. sub] die neuern ausgaben lesen sed.
  4. Lupondum] für Lupodunum. Durch den bei Ladenburg gemachten inschriftenfund ist dieses als früheres Lupodunum sicher gestellt; s. Stark, Ladenburg am Neckar und seine römischen Funde, in den Jahrbüchern des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande XLIV und XLV, s. 3 ff.
  5. ieden] hs. jh.
  6. nostrum] hs. mustrum
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_148.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)