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die oberhand, und ist also disem bischof Herman glücklicher dann[1] graf Erchingern von Monhaim ergangen, zu achten, sie seien mit der ungetrewen that deren[2] von Bunika, an irem frommen herren begangen, weis gemacht

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worden. * * [1397] Wie es umb dise zeit dem fromen graf Erchinger von Monhaim mit seinen ungehorsamen und ungetrewen hünderseßen und underthonnen zu Bunika ergangen, also ist auch der zeit eim herren von Geroltzeck mit seiner

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nechsten nachpuren und befründten ainem, zu dem er sich nichs args versahe, begegnet. Das füegt sich nun der gestalt. Es sas[3] ain herr unferr von Geroltzeck uf ainem schloß, genannt Lützelhart, darvon er sich auch ain herren von Lützelhard schrib und nampte, und vermainen vil, seitmals

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er also in und an der herrschaft Geroltzeck gesessen und gewont, er seie des stammens und geschlechts der herren von Geroltzeck gewest. Es hett aber der herr von Lützelhard zu dem herren, der dozumal uf Geroltzeck saß, ein sollichen haimlichen neid und haß[4], das er ime user großem

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ufsatz, wo er kont, nachstallt. Dieweil [1398] dann der herr von Geroltzeck sich dessen zu ime nit versahe, kunt er sich auch dester weniger hüeten und fürsehen, derhalben er auch letzstlich muest darnider ligen; dann er ward, unbewart der ehren, mit grosen lüsten verborgenlich uf ainem jagen

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gefangen und etlich tag und nacht mit verbunden augen im wald umbher gefüert, nach aber in verborgene felsen und hilinen gelegt. Wie nun der herr von Geroltzeck länge zeit also umbher gefüert, das er nit anders vermaint, dann er were nunmehr ain ferren wege außer dem landt gefiert

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worden, do ward er nach langem mit verbunden augen in das schloß Lützelhardt gebracht und in ain thurn gelegt. Es wist auch das gesündt im schloß nit anders, dann diser herr von Geroltzeck were ein frembder und von der weitnus daher gefiert worden. So kunt dises herren von Geroltzeck

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weib und kinder, auch die von [der][5] freuntschaft kain wissens haben oder ainiche kuntschaft machen, wie es dem herren uf dem jagen ergangen oder wo er doch hinkommen.


  1. dann] hs. wann.
  2. deren] hs. derän.
  3. Es sas] bis nit als übel zusamen [130, 34] ist mit mehreren abkürzungen abgedruckt durch C. B. A. Fickler im Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik etc. I, 33—34; s. die vorbemerkung dazu.
  4. haß] hs. naß.
  5. der] fehlt in der hs.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_127.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)