Seite:De Zimmerische Chronik 1 122.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Erchinger durch herzog Fridenreichen von Schwaben an dem bischof Adelberto von Menz, des schwester, ain grävin von Sarbrucken, gedachter fürst zu aim gemahel het, das die von Bunika im ain abtrag thun und darzu, dieweil seins

5

namens und stamens kainer mer, auf den berg und an des schlos stat ain kirchen bawen und hinfüro ain eewigen jartag den graven von Monheim begeen solten, das sie mit gutem willen annament und volstrecktent. Doch erlangten sie, das nach graf Erchingers todtlichem abgang die stat

10

Bunika kainem graven oder herren niemermer zu lehen gelihen oder verpfent werden solt, welches ain lange zeit also gehalten worden. * [1425] Die statt Bunik ist in nachfolgenden zeiten umb die jar nach Christi gepurt . . . dem alten Diether

15

Landtschaden[1] von Stainach vom stift Menz verpfendt worden, welcher Landtschad domals in großem thon gewest, dann ime ain Camerin von Kolberg groß gut zugebracht, damit er gehauset, das er andere pfandschaften mer bekommen, von der Pfalz das schloß und dorf Schwarzach, Newenstatt

20

und Meckmülen, von herzog Otten das schloß Nonnenberg, von den margrafen von Baden schloß und statt Besiken, von herzog Steffan die schloß Dreiefels und Newcastel, die statt Anweiler und Wachenhaim an der Pfremme[2], one seine aigne und lehengüeter. Do haben die von Bunika wider

25

ain herren überkommen, dann er ain grafenstand gefürt mit vil pferden und edelleuten, die er an seinem hof stettigs erhalten. Gleichwol er kain son, sonder nur drei döchtern verlassen; damit sein die güeter und pfandtschaften alle sampt der farnus vom stammen der Landtschad hingefallen

30

und an andere geschlechter kommen. Man findt geschriben, das seinen dreien dochtemänner nach seinem absterben iedem vier und zwainzig tausent guldin wert one alle farnus und barschaft zu seinem tail worden seie, ist gewesen ainer von Gemmingen, ain Bos[3] und ainer [1426] von Stockhaim

35

user der Widerow; ist zu selbiger zeit ain groß hoptgut gewest bei ainem vom adel, aber man sagt: »Was bald wechst, das verdürbt auch bald.« *


  1. Landtschaden] s. Humbracht, Die höchste Zierde Teutsch-Landes, etc. tafel 4; s. ferner Häusser, Geschichte der rheinischen Pfalz I, 103 mit anmerk. 70, und Pfeiffer, Germania II, 502.
  2. Pfremme] d.i. Pfriem.
  3. Bos] d. i. Philipp Bois von Waldeck, s. Humbracht a.a.o. tafel 124.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_122.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)