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verenderung; dann sein haar und bart, wiewol er der jaren nit so alt, ganz weis worden, darab sie ain gros verwundern heten. Nachdem er inen aber anzaigt die ursach und was im dieweil begegnet, anfengklichs mit dem hirß, darnach

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mit dem gaist in mentschlicher gestalt, wie er in gefüert und was großer angst und not er darnach gesehen, heten sie noch mer verwundern, emphiengen darab ain große forcht, ritten alsbald mit schwermüetigkait widerumb auf Monhaim. Herr Albrecht suchet grave Erchingern von

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Monheim gar ernstlich an, dieweil im dise abentheur in seiner grafschatz begegnet, das er im vergonnte, der enden [83] ain kirchen zu pawen, welches grave Erchinger nit allain güetlich bewilliget, sonder mit gehelle seines gemahels begab er sich hierin zu raten und zu helfen, das da ain

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frawencloster gepawen, darin Got eewigclich gelopt und geert wurde. Nit weniger bewilliget sich herzog Friden-[A60a] reich von Schwaben, inen baiden gnedigclichen hilf und steur zu thon, damit das gotzhaus fürderlich erbawt wurde. Und sollich sein erpieten erstatet er mit ganzen trewen, dann er

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etlich zehenden, so sein aigen waren, und anders darzu verordnet und ergab, und ward solch closter gegen Monhaim dem schlos hinüber gepawen, wie dann hernach volgen wurt. Dise geschicht hat sich, als man zellet nach Christi unsers seligmachers gepurt ain tausendt ain hundert

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vierunddreißig jar under der regierung kaiser Lotharii des andern begeben, ist auch von herrn Conradten von Manspach, rittern, landtgraf Wilhelms von Hessen landthofmaister, der sollichs neben andern historien in aim gar alten buoch gelesen, dermaßen anzaigt worden. Dozumal ist grave

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Berchtoldt von Eberstain, so dann von jugendt auf bei denen herzogen von Schwaben erzogen worden, zu Monhaim gewesen, als die ernstliche geschicht herrn Albrechten von Zimbern begegnet, welches in nit weniger beherzget und beweget, dann ob es im selbs widerfaren; derhalben pawt

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er zu gleicherweis ain frawencloster, wie Frawenzimbern, Frawenalb genannt. Hernach über etliche jar, als kaiser Fridenreich der erst, genannt Barbarossa, in Asiam zog, raiste gemelter graf Berchtolt von Eberstain auch mit. Nachdem aber der hochloblichist kaiser in Armenia zu

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nachtail und merklichem verlurst der ganzen cristenhait mit tod abgienge, kam grave Berchtolt widerumb heraus in deutsche landt, und als er unlangs dahaim gewesen, bawet er [A60b]

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_113.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)