Seite:De Zimmerische Chronik 1 090.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der im gmeß, so beger er, ir aller, sonderlich seins herrn vatters willen in solchem zu wissen, sich darnach haben zu richten. Als nu sein herr vatter, darzu bede seine brüeder sein gemüeth vernamen, verwilligiten sie gutwilligclich in

5

disen heirat, und ist zu vermuten, es hab im sein herr vatter mit verwilligung der brüeder sein gepürenden thail an der herschaft verordnet, wiewol man des kain grund hat. Demnach aber die hochzeit und das beischlafen sich bis in das drit jar hernach verzog, kam ain solcher grausamer,

10

erschrockenlicher landtssterbend durch die ganz teutsch nation, dergleichen auch bei mentschen gedenken vor nie erhört worden, also auch das zam vihe und andere wilden thier eben so wol, als die mentschen, vergiengen. In disem sterben berueft Got der allmechtig frawen Agnesen grävin

15

von Hohenberg, des alten herrn Gottfriden gemahel, darzu ire zwen sön, herrn Jörgen und herrn Cunon, sein brueder, der lange zeit vorhin krank gelegen war, aus disem jamerthal. Die wurden in das closter zu Sant Jergen gefürt und alda in irer altfordern begrebtnus in Unser [A43a] Frawen

20

capellen zu der erden [64] bestatet. Herr Gotfrid der elter hat nach absterben seiner gemahel und baider seiner sön ain solchen kumer gefast, das er sich aller weltlicher gescheft abgethon und die ganz herschaft seinem son, herrn Gotfriden, so mit seiner gemahel, fraw Elsbethen herzogin von

25

Tegk, zu Harhausen gesessen, übergeben hat. Volgendts ist er in das closter zu Sant Jergen gangen, darin er bis in sein end bliben und vil jar noch alda gelept hat. Es ist auch hernach fröle Adelgundt von Clingen herrn Eberharten freiherrn von Rosnegk vermehelet worden, dem sie

30

hernach vil kinder geboren hat.

Wie die Hochteütschen ain große niderlag bei Nicea erliten, darin her Conradt und herr Albrecht freiherren von Zimbern erschlagen und her Fridenreich, ir bruder, auf den tod verwundt darvon komen, der sich volgendts
35
wider in teütsche land verfüegt hat, aber nit lang dorin beliben.

Als aber herzog Gotfrid von Bulion und der ganz hauf durch Hungern und Bulgarei in Thratiam komen, haben sie durch untrew kaiser Alexi von Constantinopel vil gueter

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_090.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)