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weiter sagen [55][1] wierdt. Die andern dienenten der mererthail teutschen fürsten. Durch dise ainigkait der zehen brüeder und durch trewlich hausen herrn Gotfridts des eltern, ires herrn vatters, pessereten sich ire güeter und namen in

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kurzen jaren dermaßen zu, das sie iren schaden zimlich widerumb einbrachtent. Über etlich jar hernach vermehelt herr Gotfridt von Zimbern der elter herrn [A36b][2] Gotfriden dem jungern, seinem son, fraw Elizabethen herzogin von Tegk, herzog Friderrichs

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dochter, und gab im den sitz Harhausen das schlos, auf dem Hewberg gelegen, sampt seiner zugehörde. Dise fraw Elizabeth hat herrn Gotfriden dem jungern, irem gemahel, vil kinder geboren, von denen hernach gesagt wurdt, welcher doch etlich in dem gemainen sterben, so in ganzem deutschen

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land im jar nach Christi unsers herrn gepurt ain tausend drewundachtzige[3] einbrochen, zu Harhausen gestorben sein. Diser herzogin von Tegk geschlecht ist ains vast alten herkomens und vor zeiten in großem ansehen gewesen, also das nach absterben kaiser Lotharii des andern herzog . . .

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von Tegk[4] zu römischem kaiser wider herzog Conradten von Schwaben und Franken erwelt ist worden, wie das sein begrebtnus zu Aw im stettle, an der Alb gelegen, erweiset, alda er vergraben und den halbierten reichsadler neben seinem wappen in der hand haltendt auf den grabstain

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gehawen ist, wiewol er das reich nit behalten, sonder mit schnellem tod abgangen. Man sagt, das die gar alten herzogen von Tegk sich bei den haidischen zeiten herzogen von Wegk genant haben von irem wappen und dem schlos, so dozumal Wegk gehaißen. Hernach als sie zu dem

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christenlichen glauben komen, haben sie iren alten namen auch verendert und sich von Tegk genennet. Vor alten zeiten ist, wie man achtet, das schlos Tegk von denen Tectosagis, so ain volk aus Gallia in deutsche landt gezogen und der enden sich nidergelassen, erstlichs erbawen worden.

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* [1184] Umb die zeit und regierung des kaiser Heinrichs des dritten und hernach des vierten haben zwo freiinen


  1. 55] auf s. 54 stehen die wappen von Zimmern und Teck.
  2. A36b] A36a enthält die wappen von Zimmern und Teck.
  3. drewundachtzig] B dreiundvierzige.
  4. herzog ... von Tegk] s. 31, 19 nennt der chronist den könig Conrad (IV) irrthümlich einen herzogen von Teck; hier soll ein herzog von Teck zum gegenkönige Conrads (III) gewählt worden sein, zu einer zeit, da die herzoge von Teck noch nicht existierten.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_081.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)