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ainer zimlichen guten anzal kriegsvolk gefast, ist die sach zu ainer rechten feldtschlacht vor Feldthaim erwachsen, in welcher zu baiden thailen vil guter namhafter leut umb ir leben komen. Insonderhait wardt auf apt Huldrichs seiten

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der from theür herr Wetzel von Bourglew[1], freiherr, erschlagen, welchen herzog Berchtolt mit seiner aignen hand erstochen hat, dardurch dann grave Cuno von Werdenberg und herr Gottfrid von Zimbern der junger, auch gemainclich alle beistender des apt Huldreichs dermaßen erbittert, das

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sie nit nachlassen oder weichen wolten, bis die feind geschlagen und zu der flucht bracht weren. Theten darauf ain ernstlichen angriff, in welchem grave Volkant von Dockenburg sampt den seinen niderlag. Als nu herzog Berchtolt den ernst und grimmen, auch den harten stand des apts

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und seines anhangs ersahe, auch befand den großen verlurst seiner leut, begab er sich sampt dem ganzen haufen in die flucht. Grave Diezel von Dockenburg, grave Volkants brueder, nam die flucht mit den seinen auf Dockenburg zu. Dem volgt apt Huldreich auf dem fueß nach, gewan im ab

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in solcher eil das wherlich, vest schloß seins namens. Dorin ward er erstochen und das gemelt schlos ausgeprennt. Glicherwis geschahe auch grave Herman von Kiburg, des schlos auch gewonen und zerstöret und seiner sön ainer gefangen ward, wiewol er mit groser mhüe und arbait

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schwerlich mit seiner person flüchtig darvon komen möcht. Mitler zeit, als dise handlungen apt Huldreichs und der seinen, wie [A34b] gehört, fürgiengen, sterket und bewarb sich herzog Berchtoldt widerumb, sovil er möcht. Aber dieweil er [53] die gros niderlag erliten und befandt, das

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er diser zeit apt Huldrichen mit gwalt nichts weiter zufüegen, zog er den nechsten mit denen, so er in ainer eil aufbracht, aus dem Turgew herab für den Schwarzwaldt. Da belegert er erstlichs das ober schlos und stettle Herrenzimbern, nötet und trengt die leut darinnen so fast, das sie sich an in

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ergeben und ires undanks einlassen muesten, welches er alsbald blindert und ausbrennet. Dessgleichen thet er denen dörfern und flecken, allernechst darbei gelegen und darzu gehörendt. Ob nu der alt herr Gotfrid von Zimbern dozumal zu Herrenzimbern im stetle gewesen oder aber mit


  1. Wetzel von Bourglew] d. i. Wetzel vom Bürglen; s. Stumpf, Schweizerchronik [1540] II, 94.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_079.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)