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und sachen[1] erwigt, befindt sich, das vil under denselbigen ersetzt sein worden ußer ander geschlechter. Zu zeiten haben sie die voriger[2] wappen behalten, zu zeiten auch haben sie die müßen verenderen, als ich eracht von der lehen

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wegen, die sonst von den lehenherren nit weren gelichen worden. Also soll das geschlecht der alten grafen von Tübingen vor vil jaren auch sein ersetzt worden, dann die ersten grafen von Tübingen sind grafen von Calv[3] gewest, haben auch das wappen Calv gefürt, zugleich wie die graven

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von Leonstain und Fahingen oder Leenburg; hernach aber, als dieselbig linia alles uß gestorben, do soll es von aim remischen kaiser mit ainem grafen von Montfort sein ersetzt worden; er soll aber das wappen Montfort haben müßen endern[4] und an statt des weißen schilts hat er ime ain gelen

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schilt geben, den roten blutfanen hat er ime gelassen, den helm hat er ime mit ainer gelen infln beziert mit ainer roten blege. Zu was zeiten aber oder under welchen remischen kaiser das beschehen, das ist grundtlich nit bewist, sonder user lenge der zeit in vergess kommen. Aber ußer aller

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hand vermuetungen so muest es ain lange zeit sein; zu rewen ist es, das unser vorfarn so liederlich sein gewest, irer sach nichts geachtet, auch nichts verzaichnet haben, darum auch so vil schener historien und guter erlichen taten sein verloren worden. Aber Calv der nam sol von den

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deutschen völker, den Caluconen, entspringen, zugleichen der nam Tübingen von den völkern der Tubanten herkompt. *

Von herr Mangwalden und herr Gottfriden, gebrüedern, freiherrn zu Zimbern, zu was geschlechten sich dieselben verheurat und wie vil ire gemahel inen künder geborn,
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mit weiterm bericht.

[42] Hernach sein zwen andere freiherrn von Zimbern gewesen, der ain herr Mangwaldt, der ander herr Gottfrid gehaißen, den jharen nach zu achten (dann man es austruckenlichen nit geschriben findt), das sie herrn Wernhers,

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von dem hie vornen meldung geschehen, sün gewesen, die-


  1. sachen] hs. sachten.
  2. voriger] so die hs.; sollte wohl vorigen heißen.
  3. grafen von Calv] über diese s. Bauer, Die Grafen von Kalw und Löwenstein, in Wirtembergisch Franken. Zeitschrift, 1869, s. 211 ff.
  4. endern] hs. ender. schilts] hs. schiltzt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_067.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)