Seite:De Zimmerische Chronik 1 038.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

obristen, namlich grave Eckbert, herr Waldtmar und herr Engelhart mit dem königclichen baner und ainer guten anzal kriegsvolk außer der stat und griffen die feind zu rugks mit großem geschrai an, welche, so bald sie der köngischen

5

gewar, ließen sie zum thail vom sturmb und begaben sich, so vil sie möchten, widerumb in ain ordnung, welches sie doch wenig helfen möcht; dann der Sachsen ordnung zum zwaiten mal dermaßen getrennet warde, das sie auch zu letsten in die flucht sich begeben muesten. Darzu sich ain

10

gros wunderzaichen zugetragen. Dann dieweil die schlacht geweret, hat man ob der stat zwen feürende blutfarbe schilt gesehen, die auch etliche mal [A13a] in den lüften zusamen sein gefaren, [23] welches den finden nit ain clainen schrecken gebracht. Und wiewol die schlacht gewaltigclichen erobert

15

und deren feind ain große anzal erschlagen, sein doch herr Waldmar freiherr von Zimbern, und herr Engelhart von Wolfhartshausen, ritter, demnach sie baide große wör gethan, wie dann sollichs apt Arnfried sonderlichen rüembt, von den feinden umbgeben, endtlichen umbgepracht worden.

20

Nu hat herr Waldmar seine zwen sön, mit namen herrn Sigfriden und herrn Bernwarden, alzeit bei sich gehapt, insonderhait in diser schlacht. Dise, so bald inen ires herrn vatters tod angezaigt, sein sie mit großem unmuot auf die walstat geritten, haben ires herrn vatters cörpel nach altem

25

brauch auf schilten in die stat getragen, darin er mit sampt herrn Engelharten von Wolfartshausen, in beisein der dreier obgemelter grafen und beder seiner sönen, mit allen eren zu der erden bestettet worden. Die Sachsen, nachdem sie zwen sturmb sampt ainer

30

schlacht, wie gehört, vor Marspurg verloren, haben sie sich in der flucht widerumb zusamen gethon, auch bei iren nachpauren umb ander kriegsvolk und hilf weiter beworben, das sie in ainer kürze zusamen gepracht, sein mit gewalt für Sigburg zogen, darin grave Simprecht von der Hoye mit

35

aim mergklichen zusatz gelegen, haben dasselbig gesturmbt und mit gwalt zu erobern understanden. Da sein sie von gemeltem grave Simprechten mit gwalt abgetriben [A13b] und zum letsten gewaltigclichen in die flucht geschlagen worden, welchen er mit dem zeug bis an die Lipp

40

nachgevolgt und iren ain großen thail erlegt hat. In der weil, als dise sachen in Sachsen fürgefallen, hat könig Karle den aufruorigen herzogen Rotgandum von Forojulio geschlagen,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_038.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)