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muotung die tafeln und gemälte, alte wappenbrieve, so von unsern vorfarn herkomen, in welchen[1] das angeborn alt schilt und helm, namlichen den helm mit den zwaien roten hirßstangen gefunden werden, und darüber geschriben »Dux de

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Cimbre,« zugleich dem [17] uralten ufschlag zu Alperspach in dem closter, in welchem Herr Gotfrid von Zimbern, so mit fraw Helizabethen von Togk vermehlet, allweg herzog Gottfrid von Zimbern genempt würt, auch sollichs schriftlich darinnen gefunden würt. Zum letsten, das nit die wenigiste

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vermuotung gibt, find ich, das apt Arnfridt von Marspurg, herren Rapoto, herren Waldmarn, herrn Sigfriden und herrn Bernwarden von Zimbern nicht barones oder comites, sonder mit aim seer großen titul gegabt, dann er sie viros nobilissimos und viros potentes nempt, welche titel dozumal allain

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herzogen, fürsten und andern fürstmeßigen leuten und kainem ains minderen standts (wie dann aim ieden erfarnen historico [A8a] wol bewist) gegeben worden. Zu dem allem so wir die alten geschichten teutscher nation fleißig ersehent[2], befinden wir, das vil fürstmeßiger

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und fürstlicher geschlechter in deutschen landen gewesen, welche von fürstlichen, auch ains tails von künigelichem stamen herkomen, den herzoglichen namen angenomen und behalten, ob sie gleich kain herzogthumb gehapt, sonder haben sich zu dem fürstlichen namen mit ainer grafschatz

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oder herschaft benüegen Iassen, als namlichen die herzogen von Urslingen, die herzogen von Tegk, von Zeringen, von Lenspurg in Sweiz, von Meron, von Voitlandt und die herzogen von Röttenburg aus dem Frankenlandt. Item die margraven von Burgaw und die von Rönsperg aus dem

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Algew, dessgleichen die landtgraven von Steffingen aus Bayern, und die von Buchegk aus Schwiz, auch die burggraven von Rietenburg aus Schweiz, welche obernempte fürstliche geschlechter gewonlichen von hohen und fürstlichen stamen erboren gewesen, haben auch den namen behalten,

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sich des tituls gebraucht, wiewol sie nicht ganze herzogthumb oder fürstenthumb ingehapt. Aus solchem allem wol abzunemen, das der alten freiherrn von Zimbern standt etwas höher dann freiherrn gewesen, aber seitmals kain gegrundte historia verhanden,


  1. hs. welcher.
  2. B versehendt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_026.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)