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Und des zu Urkunde haben Wir als Römischer Kaiser und von Unser Erbland wegen, wie obgemelt, Unser Keiserlich Insiegel an diesen Brief thun henken und mit aigner Hand underschrieben.

Und Wir [1] ..... bekennen und thun kunt allermenglich hiemit in Kraft diß Briefs für Uns, Unser Nachkommen, Erben und von der wegen Wir Gewalt haben, das umb oberzelt Ursachen, auch damit Wir und Unser jeder bei seinen Eren, Wirden, Freiheiten, so nit wider diß Ordnung weren, Fürstenthumb, Herschaften, Landen, Leuten und Regierungen bei dem Heiligen Reich pleiben mögen, dabei Wir auch einander handhaben söllen, solich Ordnung und Regiment mit Unserem Willen, Rathe, Zusagen und Annemmen durch die Römisch Kaiserlich Maiestat, Unseren allergnedigsten Heren, geordent, fürgenommen, gemacht und in disen gegenwertigen Vertrag, Contract und Verpflichtung verfaßt ist, und das Wir Uns derhalben mit ir Kaiserlichen Maiestat verbunden und verpflicht haben, verbinden, verpflichten und verstricken Uns also hiemit und in Kraft diß Briefs, gereden und versprechen auch Wir Churfürsten und Fürsten bei Unsern fürstlichen Eren und Wirden und Wir anderen obgemelte Stende in gutem, waren Treuen und Glauben an Aids Stat, dieser Ordnung und des Keiserlichen Regiments Volge zu thun und dem Stathelter und Regiment in Verbotten und Gebotten, so in Kraft diß Befelichs ausgeen werden, gehorsam zu sein und die zu vollenziehen, alles getreulich und ungeferlich.

Des zu Urkund haben von Gottes Gnaden Wir Albrecht Cardinal und Erzbischoff zu Meinz etc. und Ludwig Pfalzgraff bei Rhein etc., baide Churfürsten, von Unser und Unserer Mitchurfürsten wegen; Wir Jörg Bischoffe zu Bamberg und Friderich Pfalzgraffe bei Rhein, Herzog in Bairen etc. von Unser, der geistlichen und weltlichen Fürsten wegen; Rüdiger Abt zu Weyssenburg von Unser selbs und der Prelaten wegen; und Wir Reinhart Grave zu Leiningen und Herr zu Westerburg etc. von Unser selbs, der Graven und Herren wegen; und Wir Burgermeister und Rathe der Statt Wormbs von Unser und der Frei- und Reichstett wegen diser Versammlung Unser Insigel an diß Regiment thun henken. Geben und geschehen uf des Heiligen Reichs Tag zu Wormbs, am sechsundzweinzigisten Tag des Monets Mai, anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo primo.

CAROLUS.

Ad mandatum domini Imperatoris proprium. Albertus card. Mogun. archicancellarius sst.


Nr. 183. (157). Kammergerichts-Ordnung (Auszug). — 1521, Mai 26.

RS. d. RA. II S. 179—194; verbessert noch Reichstagsakten, I. R. II Nr. 27, S. 267—311.

Wir Karl der funft von Gottes Gnaden Römischer Keiser usw.

I. Erstlich so söllen und wöllen Wir Unser Cammergericht wieder mit einem redlichen, verstendigen Cammerichter, der ein Fürst, geistlich oder weltlich, oder auffs wenigst ein Grave oder Freiherr, darzu geschickt und erfahren sey, doch mit einem Weltlichen vor einen Geistlichen seines Stands, wo der zu bekommen, und zu den sechzehen Beysitzern, so vormals bestimbt, noch zween, umb mehr Fürderung und Schleunigkeit willen der Gerichts-Händel, das weren achzehen Beisitzern, besetzen; also daß die sechzehen, wie hievor, von den Stenden, und die jetzigen letztern zween von Uns als Römischem Keiser, zu den zweien, so Wir aus Unsern Erblanden geben, geordent und gesetzt werden söllen, also, daß aus denen allweg zwen Graven oder Freiherrn zum wenigsten, und aus den andern sechzehen der halb Tail der Recht gelert und gewirdigt, darzu die fürbrachten rechtlichen Sachen zu referirn geschickt und der ander halb Tail aus der Ritterschaft geboren sey, auch der Recht gelert, sofern man die gehaben kan, vor andern; so man aber der nicht genug bekommen möcht, die von der Ritterschaft, so sunst gerichtlicher Ubung erfahren und gebreuchig, an gemeldt Unser Cammergericht verordent und bestellt werden.

IV. § 1, Damit auch Gleichheit in Besetzung solches Unsers Kaiserlichen Cammergerichts beschehe, und ein jeder Stand, wen er verordnen, Wissens trage, so wollen Wir, samt den Stenden des Heil. Reichs, jetzo allhie den Cammerrichter und zween aus den Graven oder Freiherrn, wie obangezeigt, erwelen und benennen, und Wir furter vier tugliche Personen, zwo als Röm. Keiser, von der Recht Gelehrten; und die andern zwo von der Ritterschafft, von wegen Unser Erblande,

  1. Die hier folgenden in der neuen Ausgabe fortgelassenen Namen der Stände und ihrer Bevollmächtigten stehen RS. d. RA. II S. 177 f.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_324.jpg&oldid=- (Version vom 17.2.2019)