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nach irer Ordnung umbgeen und aller Massen mit inen gehalten werden, wie oben von den geistlichen und weltlichen Fürsten geschrieben steet.

§ 16. Item soll auch ein Grave oder Freiher von der Graven und Freiheren wegen des Reichs in dem Rathe sein, der alsbald hie benent werden soll.

§ 17. Item sollen auch alle Viertel Jars zwo redlich, verstendige Person, die aus den nachbestimpten Stetten genommen werden, von der Frei- und Reichsstet wegen in dem Reichsrathe sitzen: nemlich das erst Viertel Jars eine von Cöllen, die ander von Augspurg; des anderen Viertel Jars eine von Straßburg und die ander von Lubeck; des dritten Vierteil Jars eine von Nüremberg und die ander von Goßlar; des vierten Vierteil Jars eine von Frankfurt und die ander von Ulme; und alfo fürter unter inen nach irer Ordnung umbgeen, wie oben von anderen gemelt ist.

§ 18. Die anderen sechs Personen, die von der Ritterschaft, Doctoren oder Licentiaten sein, aus den nachbestimpten Kreisen, nemlich jedem eine genommen. Und seind diese hernachgeschrieben die Krais und Zirkel, davon ob gemelt.

§ 19. Der erst Kreis begrifft der hernachgeschriben Fürsten Fürstenthumb, Land und Gepiete, nemlich der Bischoffe von Bamberg, Würzburg, Eystet, des Marggraven von Brandenburg als Burggraven zu Nüremberg, auch die Graven, Herren, Frei- und Reichsstett umb oder bei inen gesessen oder gelegen.

§ 20. Der ander Zirkel begrifft die Fürstenthumb, Land und Gebiete des Erzbischoffs von Salzburg, der Bischoffe von Regensburg, Freysingen, Bassau, auch der Fürsten von Beyeren und die Landgrafen, Prelaten, Graven, Heren, Frei- und Reichsstet under und bei inen gesessen und gelegen.

§ 21. Der drit Zirkel begreift die Bistumb, Fürstenthumb, Land und Gebiete der Bischoffe von Chur, Costenz, Augspurg, des Herzogthumbs zu Wirtemberg, des Marggraffen von Baden, die Geselfchaft Sant Georgenschilts, die Ritterschaft im Hegeu, auch alle und jede Prelaten, Graven, Herren und Reichsstet im Land zu Schwaben.

§ 22. Der vierd Kreis begreift die Bisthumb, Fürstenthumb, Land und Gepiete der Bischoff von Wormbs, Speyr, Straßburg, Basel, Abts von Fulde, Herzog N. auf dem Hundsruck, Herzog N., beide von Bairen, Lotringen, Westrich, das Landgraffthumb zu Hessen, die Wedderau, auch Prelaten, Grafen, Heren, Frei- und Reichsstet der Ort gesessen oder gelegen.

§ 23. Der fünfte Kreis betrifft die Bistumb, Fürstenthumb, Lande und Gepiete der Bischove von Baderborn, Lüttich, Uttrich, Münster, Oßnabruck, den Herzogen von Gülich, Berg, Cleve, Gelderen, die Gtaven von Nassau, Seyn, Virnberg, Nideren-Ysenberg und die Niderland hinab bis an die Maß, auch sonst alle andere Graffen, Heren, Prelaten, Frei- und Reichsstet der Ort gesessen oder gelegen.

§ 24. Der sechst Kreis begreift die Bistumb, Fürstenthumb, Lande und Gebiete der Erzbischoffe zu Magdeburg und Bremen, der Bischoffe zu Hildeßheim, Halberstat, Mersburg, Neuenburg, Meissen, Brandenburg, Havelburg, Lübeck, der Herzogen von Sachsen, die Mark zu Brandenburg, das Landgraffthumb zu Düringen, der Lantschaft und Gepiete der Herzogen von Braunschweig, Meckelburg, Stetin, Pomern, Holstein und Sleßwig, auch Prelaten, Graven, Heren, Frei- und Reichsstet der Ort gesessen oder gelegen bis an die Sehe.

§ 25. Und were es, das einich oder mer der obberürten Personen, ausgescheiden die Churfürsten und Fürsten, solichen Reichsrathe zu besitzen nit annemmen wölt oder kunt, alsdann soll Stathalter mitsampt den anderen, so sich in des Reichs Rate bewilligen und geben werden, ein andere redlich, tapfer Person an derselben Statt irs Genossen oder Gleichen erwelen und nemen aud dem Kreis oder Gelegenheit, daraus die vorerwelt Person gewest were.

§ 26. Und ob einichen Churfürsten oder Fürsten obgemelt daselbs merklich Sachen, derhalb er abzuscheiden redlich Ursach heft, fürsten, oder auch das nit treffentlich Hendel oder Sachen vorhanden weren, derselb Churfürst oder Fürst mag mit des Stathalters und des Mererteils des Rats Bewilligung abscheiden.

§ 27. Wurde sich aber begeben, das der obgedachten zwölf Fürsten einer oder mer TodS

abgeen oder sonst sein Leibs halber dem Reichsrathe obzusein ungeschickt und unvermöglich

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_321.jpg&oldid=- (Version vom 17.2.2019)