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vorgeschriben puncten und artikeln genzlich außgeslossen und hindangesatzt.

Geben zu Frankfurt, versigelt mit unserr kuniclichen majestat anhangendem insigel, nach Crists gepurd vierzehenhundert und darnach in dem zweiundvirzigisten jare, an unser lieben Frawen abent assumptionis, unsers reichs im dritten jaren.

Ad mandatum domini regis in consilio. D. Caspar notarius referens.


Nr. 167. Privatvorschlag zur Reichsreform (Auszug). — 1442.

Neues Archiv XXXII, S. 746 ff.; vgl. auch dort die Bemerkungen R. Smends. Verfasser ist wahrscheinlich der Magdeburger Domherr Heinrich Toke; er knüpft an die von Papst Felix V. noch als Fürst von Savoyen diesem Lande gegebene Verfassung an, von welcher er sagt: „Auch so hat er (scil. der Papst) reformeret und gerechtfertiget yn synem lande eynes yglichen states und wesens beyde geystlich und werntlichen von dem obersten bis zu dem niddersten, da eyn gross latines buch von gemacht ist, das konnig Albrecht, dem Got gnedig sy, zu dutsche wolte lassen setzen.“

… Auch sol das Romsche rych zu statt wydder kommen. So ist zu dem ersten noit, das der Romsche konnig zu dem ersten eynen gemeynen frydden begryffe uber dutsche lant, also konnig Rudolffe zu Wirtzberg det, da er erste konnig wart, dar von konnig Fryderich nu Romsch konnig kommen ist, der gar eyn frommer konnig was und vil vesten yn Doringen nidder warffe, als er zu Erforte eyn groisse concilium hatte aller fursten dutsches landes und den konnig von Beheym. Czu dem anderen mael ist noit, das der konnig bestelle eyne stede gericht uf eyner stat steticklichen zu bliben, der konnig sy, wo er sy, da man das gerecht wysse zu fynden, also zu Paryss stede ist das gerechte des riches zu Franckrich, da sich der konnig nicht mit bekommert dan wan die sach gross fursten an ruret, so das er dan alleyne geynwortig ist; des gliches ist das gericht über Engellant stede zu Lunden, des glichen auch uber des babstes vetterliche fursthum stede zu Gobenne ader anderswo yn dem fursthum.

Und das der richter eyn teyl sint doctores yn dem keyser-rechten ader geistlichen rechten, und were nutze, das eyn yckliche korefurste yn des konniges hoff mit synem solde eynen hilden, und der konnig so vil gotlicher ritter ader mynner uf synen solt, so das sie dan uffenberlichen sweren solden, das sie keyn gift ader gäbe nemen wolten von keyner parthyen.

Eyn iglicher korfurste als der Sachsen spiegel yn der glosen us wiset, heysset eyn palandes grefe, dar von er eyn korefurst ist. Eyn palandes grefe ist der, der yn das gericht des konniges pallas gehort. Also ist eyn palandis grafe eyn richter des koniges palas. Also sollte billichen eyn iglich korfurste zu gerichte yn des konniges pallas sitzen; nu er des selbes nicht kan gethune und auch dar zu nicht geleret ist, so were das mogelich, das er eynen gelerten uf syne kost yn dem gerichte des riches hilde und wan lange zijt eyn unbestendicklich gerichte des riches gewest ist, dar umb ist das riche vernidert, und als is ist vernidert mit ungerichte, so mochte is wider uf kommen mit gerichte, wan es woil bestalt were.

Zu dem drytten mael ist is noit, das das riche alle jare eyn tribut, das ist eyn sture, habe, dar von eyn konnig solichen kosten von gehalten möge, als dem riche noit ist; wan das rieh nicht enhat, dar umb ist das riche verarmet und en ist dar ynne nicht wan kriege; wan eyn iglicher wil selber richter syn und vergehet alle gehorsam, da mit die lande und grosse fursthum vernichtet werden und worden synt und alzu vil selen verthumet.

Wan eyn iglicher, der uber hundert gulden riche were, yn dutschen landen gesessen alle jare dem Romschen riche gebe den sesten teyle von eynem gulden, das were eynem iglichen gar kleyne und mochte dem riche vil ynbrengen und ewigen frydden machen.

In dyssen stucken und andern, der noit deme riche weren, mochten die concilia

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_265.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)