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 nimant verantworten noch beschirmen in dheinen weg, und in welchen gerichten sie begriffen werden, so sal man sie ane allen intrag behalten und uber sie richten, als vorgeschrieben stet, und sal iglicher kurfurste in allen sinen gerichten bestellen, das das also gehalten und dem nachgegangen werde.

Und wir obgenant kurfursten alle habent einander und unser iglicher dem andern mit guten truwen und bi unserm furstlichen eren und wirden gerett, versprochen alles das, das an diesem briefe geschrieben steet, wäre, feste, stede und unverbrochlichen zu halten, zu follenfuren und zu tunde und auch von den unsern, der wir mechtig sin, getruwelich nach unserm besten vermogen zu bestellen gehalten werden, alle geverde und argelist in allen und iglichen vorgeschrieben stucken genzbchen ußgescheiden. Und des zu orkunde so hat unser iglicher sin ingesigel an diesen brief thun hengen, der gegeben ist zu Franckfurt, sexto post Oculi anno etc. XXXVIII°.


Nr. 165. Gesetzentwürfe zur Reichsreform vom Nürnberger Reichstag. — 1438, Juli.
Reichstagsakten Bd. XIII 2, Nr. 223, 224, S. 443 ff.


A. Kurfürstlicher Entwurf.

Wir Albrecht von gots gnaden Romischer könig etc. enbieten allen und iglichen unsern und des heiligen Romischen reichs fursten grafen herrn freien rittern knechten stetten merkten und dorfern und sundirlichen allen und iglichen des heiligen reichs untertan unser gnade und alles gut. Seitdemmal wir von miltikeit des almechtigen Gots zu der hohen kuniglichen gewalt und macht geordent und geseczt seind, ist es wol pillich, daz wir unser pflicht volliclich erstrecken und gen meniclichen, in dem heiligen reiche gesessen, erscheinen lassen. Und wie mochten wir das imer mit bessern wegen getun und volbringen, denn so wir einen iglichen geistlichs und wertlichs staten bei seinen rechten durch gnade und frid, der allermeniclich in dem reiche iczunt notdurftig und nucz ist, behalten schawren und schirmen ?

(1) Darumb mit gutem rate unser und des heiligen reichs kurfursten ander fursten, geistlicher und wernlich, grafen herrn freien ritter kneht und stett, die wir denn darumb in sunderheit zusamen verbotet und geheischen haben, und von Romischer kuniglicher kraft macht und gewalt seczen und wollen wir, daz ein iglicher in unserm und dem heiligen reich besessen oder wonhaftig, geistlich und werntlich, wellichs stats wirdikeit oder wesens die sein, nimants ausgenomen, sicher sein frid und gemach haben und alle vehd zurückstellen und ganz abtun sullen auf recht oder redlichen außtrag.

(2) Es sullen auch söllich ursachen und ansprach, darumb man vormals zu vehden komen wer, ausgetragen werden mit recht und nicht mit der vehde.

(3) Und umb des willen, daz furbas ein ieglicher gewissen mug, wie er von ansprachen wegen zu rechten müg komen, setzen und wollen wir: (3a) Wer es, ob ein fürst zu einem andern fürsten, sie wern geistlich oder werntlich, zu sprechen hett oder gewünne, umb was sach das were, so suUen bede fursten sollicher irer spenn durch sich oder ire freund zu gelegen tagen komen an gelegen statt, die dann beiden fürsten fuclich und gelegen ist. Und mochten sie sich irer spenn freuntlich nicht vereinigen, so sullen sie des zu austrag komen auf ein zal ir beder rete, die nicht sachwalden sein, mit einem gleichen zusacz und auf einen gemeinen, des sie denn beiderseit uberkomen und eins werden. Wer es aber, daz beide herrn durch sich oder ire rete eins gemeinen sich nicht vereinigen und uberkomen möchten, so sullen sie beiderseit das an uns bringen, daz wir sollich sach selbs verhören und mit recht entscheiden oder in ein gleichen gemeinen in den sachen geben; und wen wir in also zu einem gemeinen geben, zu dem sullen sie ir rete beiderseit seczen und sich mit recht entscheiden lassen, also das ein sollich mit geverde nicht verzogen werde. (3b) Item wer es, das ein graf frei ritter ader kneht

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_252.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)