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Zum ersten, das alle fursten, geistlich und werntlich, graven und herren, ritter und knecht und auch die stet daran sint mit ganzem fleiß, das solich gelt, so dann einem iglichen aufgesaczt ist zu geben, so man allererst mag, bezalt und aufgehaben und zwi- schen hie und dem suntag Reminiscere gen Nürenberg, Erffurt, Salczburg, Breßlaw, als dan verzeichent ist, geantwort wert.

32. Item man schol auch hie zwischen offenlich sagen: ist iemand, der do solt nemen und leut furen wöl, das der auf den obgenanten suntag Reminiscere zu Nurenberg sei. Mit den schullen der oberst hauptman und unser herren der kurfürsten freunt reden und unterstên, eins zu werden, umb seinen solt im zu geben, und wie er sich halten und thun schül, es sei mit gefangen, nam oder anders.

33. Item als dann unser herren die kurfürsten auf denselben suntag Reminiscere die iren daselbs zu Nurenberg haben, söllen zu rat werden, was dann notturftig sei ze bedenken und fürzuwenden noch außweisung diser zeichnuß, da schullen der vorgenanten unser herren ret erfarn, wie vil geltes gen Nurenberg, gen Salczburg, gen Erffurt und gen Breslaw kummen sei. Und nochdem sie dann erfarn und verstên werden, wie vil geltes an iglich der vorgenanten stet kummen ist, darnach schullen si sich richten, reisig leut und volk zu besteln, und an die end, do es not sein wirdt, schicken und zulegen, daselbst zu bleiben und zu ligen, biß das man einen gemeinen zug thun wirdet.

34. Item darzu haben unser herren di kurfursten und ander fursten gerattslagt, das unser herre der cardinal und der markgraff von Brandenburg oberst hauptleut sein schullen.

35. Item es ist geratslagt einen zug zu thun gen Beheim, und daz man sein schul mit allen haufen und hersten an dem Behemer walt an enden, do man des zu rat wirdet, do es am besten sei, auf sant Johanns baptisten tag schirstkumment.

Geben zu Franckfurt, auf den dienstac nach sant Andresen tag des heiligen zwelfpoten, anno Domini millesimo quadringentesimo vicesimo septimo.


Nr. 161. Heeresanschlag gegen die Hussiten vom Nürnberger Reichstag. - 1431, März 1.
Reichstagsakten IX, Nr. 408, S. 526 ff. — Hinter den Ziffern findet sich in der Handschrift zumeist ausgeschrieben oder gekürzt das Wort ‚glefen‘, vereinzelt auch ‚mit glefen‘. Im folgenden Abdruck ist das Wort nur zu den Kontingentzahlen der drei geistlichen Kurfürsten gesetzt, hinter den übrigen Zahlen durch einen Gedankenstrich angedeutet.


Unser herren die kurfürsten.

Mentz 200 glefen, Cölne 200 glefen, Trier 200 glefen, Pfaltzgrave 200 — Sahssen 200 — Brandenburg 200 —.


Erzbischöfe.

erzbischof von Megdburg 100 — erzbischof von Bremen 50 — erzbischof von Saltzburg 120 —.


Bischöfe.

Wurtzburg 80 — Bomberg 40 — Eystatt 30 — Passouwe 40 — Regenspurg 5 — Augespurg 20 — Costentz 26 — Basel 5 — Wurmß 5 — Munster 50 — Osenbruck 10 — Hildeßheim 20 — Minden 15 — Verden 5 — Lubeg 5 — Palborn (Ziffer fehlt) — Brandenburg 15 — Missen 10 — Nuwenburg 20 — Merspurg 20 — Utrecht mit den 3 stetten 50 — Camyn 20 — Stroßburg 20 — Spire 30 —.

Bisuntz 10 — Tolle 10 — Virdun 10 — Losan 10 — Genff 10 — Metz 40 — Camerach 40 — Lutich und die drie stett 100 —: welsche bistum.


Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_244.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)