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stedten davon underett und dem zu wiedersten nach allem unserm vermogen gedacht und auch (zu jare ein reise und zoge darumb hinin gen Beheim mit) großer koste und zerunge getan haben, so sint doch soliche unser muwe, koste und arbeid noch nit zu solchem nocze und fromen komen, als der heiligen cristenheit und dem heiligen cristenglauben notdorftig were. Want uns nu der almechtige Got darzu gewirdiget und geordet hat, was gebrechen in der heiligen kirchen und christenheit und dem heiligen Romischen riche sint und besunder wieder den heiligen cristenglauben, das wir billichen (nach allem unserm vermogen davor und wieder sin und die zu vertilgen und nider zu trucken alle unser machte darzu geben und strecken) und auch ander des heiligen Romischen riches fursten, graven, herren, ritter, knechte, stedte und alle ander cristenglaubigen darzu zu helfen erwecken, ermanen und bitden, als dann cristenlichen fursten und des heiligen Romischen riches nehsten geliedern zu tunde geburet, und wir auch nach zitigem rat, den wir darumbe etwe dicke under einander selber allein und auch mit unsern getruwen reten, beide geistlichen und weltlichen, darumb gehabet haben, nit beßers gemerken oder versten konnen, das den vorgenanten keczerien, unglauben und irsal zu wiedersten kein besser anfang gesin moge, dann das wir obgenanten kurfursten uns samentlichen mit einander vereinen und in fruntlicher und cristelicher einunge bi einander verliben und ander des heiligen riches fursten, beide geistliche und werntliche, zu uns rufen und ziehen: und darumbe so haben wir als cristenliche fursten, den soliche sachen und gebrechen mugelichen leit sin sollent, den zu wiedersten und darvor zu sin dem allmechtigen Got zu lobe, der heiligen kirchen und ganzem cristenglauben zu sterkunge und dem heiligen Romischen riche und allen cristengleubigen, die darin und darzu gehoren, zu eren, nocze und fromen uns samentlichen mit einander vereinet und verbunden, vereinen und verbinden uns also samentlichen mit einander in craft diß briefs, als hernach geschriben stet.

1. Zum ersten sollen und wollen wir obgenanten herren, also lange wir geleben, einander und unser iglicher den andern mit guten rechten und ganzen truwen meinen, haben und halten (und unser iglicher sal auch des andern schaden warnen und sinen fromen und bestes getrulichen werben an allen stetden und enden heimlich und offentlich, und wir sollen uns auch von einander nit scheiden, nach scheiden lassen umb keinerlei sachen oder geschichte willen, die imand erdenken mochte), ane alle geverde. Wir sollen auch umbe dheinerlei sache oder geschichte willen, wie sich das dann fugen oder machen mochte, mit einander nummer zu kriege oder zu fientschaft komen in dheine wise, ane alle geverde.

2. Auch sollen und wollen wir mit hulfe, bistand und rade anderer des heiligen riches fursten, geistlicher und werntlicher, grafen, frien, herren, rittere, knechte, stedte und aller cristengleubiger, die wir dann in den sachen zu uns bringen und haben mogen, darzu gedenken und tun, mit was wegen das danne allerbequemlichest und beste gescheen und zugen mag, das die obgenannte ketzerie und unglaube vertilget und nidergetrucket werde. Und ob imand were, der den vorgenanten ketzern und unglaubigen hulfe, bistand oder zulegunge dete, (er were kunig, prelate, furste, grave, herre, ritter, knecht oder) in welchem stat oder wesen er danne were, niemand ußgenomen, wieder den und die sollen und wollen wir obgenanten kurfursten samentlichen mit einander sin und mit unser ritterschaft, landen, luden und aller unser ganzer machte die understene zu vertilgen und zu vertriben und sollen auch daran einander nit lassen, nach uns darin von einander scheiden oder scheiden laßen in dheine wise, ane alle geverde.

3. Wer es auch, das imand, were der were, niemand ußgenomen, dheinen under uns von sinen kurfurstentume, herlikeiden, herschaften, friheiden, pantschaften, gerichten, geistlichen oder werntlichen, ampten, zollen, geleiten, rechten (oder inhabenden gutern) dringen oder mit gewalt uberziehen, bekriegen, verunrechten oder verbuwen wolte und derselbe doch des rechten fur uns andern gehorsam wolte sin und butig fur

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_235.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)