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presentes approbavimus et „Te Deum laudamus“ alta voce fecimus decantari et dictum nostrum electum, qui presens extitit et electioni de se facte, divine nolens resistere voluntati, interpellatus cum instancia a nobis reverenter consensit, et deinde electionem ipsam clero et populo sollempniter fecimus publicari. Postmodum vero ipsum electum in civitatem Frankenvordensem introducentes in ecclesiam sancti Bartholomei deduximus et ipsum super altare maius, prout moris et consuetudinis est, adhibitis sollempnitatibus in talibus debitis et consuetis posuimus, „Te Deum laudamus“ denuo decantantes. Deinde in cimiterio dicte ecclesie clero et populo ipsum electum presentavimus et eius electionem sollempniter fecimus publicari.

7. Eapropter sanctitati vestre tam humiliter quam devote voto unanimi supplicamus, ut ipsum electum nostrum in regem Romanorum paternis ulnis amplectantes, munus inunccionis et consecracionis [eidem] conferendo de sacrosanetis manibus vestris sacri imperii dyadema dignemini loco et tempore favorabiliter impertiri, ut sciant et intelligant universi, quod posueiit in lucem gencium vos Dominus et per vestre sanctitatis arbitrium orbi terre post nubilum exoptata serenitas elucescat.

8. Ceterum ut beatitudo vestra cognoscat evidencius vota nostra omnium presencium in predictis omnibus et singulis concordasse, ac in peticione huiusmodi existere unanimes et concordes, presens electionis nostre decretum sanetitati vestre transmittimus cum sigillorum nostrorum appensione ex certa nostra sciencia roboratum.

Datum apud Frankenvort, decimo Kalen. Novembris, anno Domini millesimo trecentesimo quartodecimo.

Nr. 137. (122). König Ludwigs des Baiern Reichs-Landfriede. - 1323, April 9.
MG. Const. V, Nr. 735, S. 572 f.

Dise Satzung des lantfrides haben wir Lud(owig) von Gotes gnaden Romischer chunich ze alln zeiten merer des riches mit gunst und auch mit rat der erbern herren der fursten, gaistlicher und werltlicher, grafen, vreyen, dinestman und stete gesetzet zu Nurenberch, als her noch gescriben stet:

1. Des ersten setzen und wellen wir, daz alle zöll und gelaite, die aufgesetzet und geleget sint seit kaisers Heinriches tot unsers varvarn, des nehsten, gar und genzlich ab sein.

2. Wir gebiten und wellen auch, daz die fü[r]sten, grafen, vreyen, dinestman und stete die strazze befriden und aller mengelich auf wazzer und auf lande beschirmen, als verre si mügen, an alles geverde, ieder fürste, graf, vreye, dinestman und stat in sinem gebite und gerihte. Eylet auch ieman dem raube nach auz siner gebiete oder gerihte in ein ander gebiete oder gerihte, demselben sol der herr oder amptman oder diener beholfen sein und mit eylen, als er beste mach an geverde. Und swer des niht tet, der sol uns und dem riche die saumnüzz bezzern noch unsern gnaden, er müg sich dann mit sinem gerihte davon genemen.

3. Wir setzen auch und gebiten, daz chain rauber, dyep, brenner und morder fride und gelaite habe bei fürsten, herren, steten noch noch dehainer stat; und swo der clager den selbn begreiffet, dem sol man rihtten als reht ist. Swer dem widerstuend, der sol dem clager seinen schaden ab tuen und sol uns und dem riche bezzern noch unsern gnaden.

4. Wir verbiten auch bei des riches hulden alle fueterung; und swer der füterung gezigen wirt, sie sei claiij oder groz, mag sich der da von niht genemen mit tzwain unversprochen mannen, über den sol [man] rihten als über einen schedelichen man, swo er beclagt wirt. Wirt er aber an der hanttat begriffen, so sol man uber in an underloz rihten; ane do die fursten oder herren von reht oder alter gewonheit

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_172.jpg&oldid=- (Version vom 6.3.2024)