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Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit |
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nostre felicitatis cuncta potissime que nostro lateri magis vicina existunt, ordine
suo procedant, appareant et subsistant, statuimus et publice diffinimus ad universorum
noticiam luculentam, quod venerabilis Gerhardus sancte Maguntine sedis archiepiscopus,
sacri imperii per Germaniam archicancellarius suique post eum successores in
ordine et honore processionis, sessionis, nominationis, et scripture ratione archicancellarie
per Germaniam inter principes esse debent et locari priores, non obstante, quod in
decreto electionis nostre[1] nuper ab illustribus Allemannie principibus celebrate supradictus
Gerhardus archiepiscopus ordine prepostero seu turbato post venerabilem Boemundum
Treverensem archiepiscopum tam scriptura quam figura positus invenitur,
per errorem facti, quem in hac parte scienter dampnamus, ne trahatur ad consequenciam
ullo modo. In cuius rei testimonium presentes litteras conscribi fecimus et nostre
magestatis typario communiri.
Datum Rodenburg, nono Kal. Octobr., anno Domini MCC nonagesimo octavo, indict. undecima, regni nostri anno primo.
Dise satzunge dez lantfridez haben wir Albreht von Gotez gnaden Römischer künig und ain merer dez richez mit gunst und mit rat der erbern herren der churfürsten bediu geistlich und weltlicher gesetzt zu Nürenberg in dem gebotten hof, alz hie nach geschriben stat: (Im folgenden sind die im wesentlichen unverändert aus der Vorlage, oben Nr. 108, übernommenen Kapitel fortgelassen).
Kapitel 1—12 = 1287, Kapitel 1—12.
13. Wir gebieten auch, daz man die pfalburger allenthalben lauzze. Wir wellen in unsern steten ir dehainen haben. Und da von setzen wir und gebieten: swer ein burger welle sin und burger reht welle han, daz der sumer und winter baeulich und haeblich in der stat sei, da er burger ist; oder man sol in nit für ainen burger haben, dez haben wir ain frist geben iedem man sich zu berihtenne biz ze sant Walpurg tag, der nun naehst kumpt, ob er burger well[e] sin oder niht.
14. Wir verbieten auch, daz kain stat ieman sinen aigen man oder der sin reht lehen ist ineme ze burger. Wir wellen auch, waer daz ez dehain stat dar über taet, mag denn dez mannez herr oder sin wizzenthafter amptman den man bestellen inr jarez frist alz reht ist, so sol diu stat dem herren den man wider aentwürten. Ez en sol kain stat kainez herren ungeraiten amptman ze burger nemen.
15. Wir wellen auch allen frien steten ir reht behalten, daz si nieman uz ir stat lade uf kain weltlich gerihte, die wile si vor ir rihter rehtez gehorsam sint; aun unz und aun unsern hof rihter, die mügen allenthalben rihten umb weltlich sache.
Kapitel 16—38 = 1287, Kapitel 15—36.
39. Wir setzen auch und gebieten: swenne man ein fürgebot gebe und daz er daz selb fürgebot antwürt mit dez naehsten rihterz boten, da er gesezzen ist, der da beclagt ist. Und darumb gebieten wir allen weltlichen rihtern, si sien in den steten oder uf dem lande, daz ieglicher rihter dem clager boten gebe den er gelaube uf dez clagerz pfenning aun gevaerde der daz fürgebot antwürt, und sol der rihter sin offen brief her wider ze hof senden, daz ez geschehen si, und swelher rihter dez nit taet, der sol dem clager sinen schaden ab tun, den er da von nimpt. Und swa unz sogetaniu clag kumpt, da wellen wir vesticlichen rihten.
40. Wir setzen auch durch fürderunge dez gerihtez, wan man reht und fürgebot
- ↑ S. oben Nr. 121, S. 155.
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_158.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
