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Des vurgenanten keyseres gesetzede stant alsus:

Wir setzen und gebeten bi des riches hulden und von unser keyserliger gewalt und mit der vursten rade und ander des riches hulden und getruwen:

(Es folgt der Text des Landfriedens von 1235 c. 1—30 mit sachlich meist geringfügigen Aenderungen. Sachlich abweichend ist c. 24 gestaltet.)

c. 24. Wir gebeten vestincliche, daz man in allen Romeschen riche an geistligen dingen nach gebote und nach rate der erzebisscofe sich halde und der bisschofe und der erzeprestere nach geistligeme rechte. Und swer darwider ist, den sol man haben vur einen ungeloubigen.

c. 31. Wir setzen, daz des riches hof habe einen hoverichtere, der en vriman si. Der sol an deme selven ambachte zun minnesten en jar bliven, of er sich recht und wol gehaltet. Der sol alle tage zu gerichte zitzen ane die sunentage und ane groze heilige tage, und sol allen luten richten, die eme clagent, und von allen luten ane vursten und ane andere hohe lute, swa ez gat an den lip, an ir recht oder an ir ere oder an ir lehen. Daz wellen wir selben richten. Er ensol nimanne vur tragen, er en tut mit unserme sunderligen gebote. Er ensol niman zu achte tun noch uzer achte lazen; wen daz sule wir solbe tun und willen anders nimanne gestaden, daz er sich damide uberlade.

c. 32. Wir gebeten och, daz man alle vurgebote mit breven tu und brive dar uber neme, so wie man vonme richte gescheide umbe daz, daz man mit ten briven under des hoverichteres ingesigele bereden muge daz vurgebot und daz zil unde die tage, die vor gerichte getegedinget werdent.

Zu eineme ganzen orchunde der gesetzede, die da vor gescriven sint, und vestunge geswornes lantvrides so hant wir unser kuninclich ingesigel an disen brief gehenket. Diz geschach zu Megentze of deme hove an deme sunnentage, do santen Lucien dach was, do van Gotes geborde waren dusent zweihundert en und achzich jar, an deme nunden jare unsez riches.

Nr. 99. (93). Reichsspruch über die Veräußerung von Reichsgut. - 1281, Aug. 9.
MG. Const. III, Nr. 284, S. 290.

Nos Rudolfus Dei gracia Romanorum rex semper augustus tenore presencium profitemur et publice protestamur, quod nobis pro tribunali sedentibus in sollempni curia nostra apud Nurenberg sentenciatum exstitit coram nobis, omnium principum, nobilium ac aliorum fidelium nostrorum, qui fuere presentes, applaudente consensu, quod omnia donata, confirmata seu facta quocumque modo alio de rebus vel bonis imperii per quondam Richardum regem illustrem aut predecessores suos in Romano imperio a tempore, quo lata fuerat in olim Fridericum imperatorem secundum depositionis sentencia, nullius habere debeant roboris firmitatem, nisi consensu maioris partis principum in electione Romani regis vocem habencium fuerint approbata. In cuius rei testimonium presens scriptum conscribi fecimus et maiestatis nostre sigillo iussimus communiri.

Dat. in Nurenberg, V. Idus Augusti, indicc. IX, anno Domini MCCLXXX primo, regni vero nostri anno VIII.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_134.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)