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huiusmodi, que sic vacat, ad ipsum terre principem, cum alium successorem non habeat, merito debeat pertinere. Hac itaque questione sub forma prescripta proposita assidencium et astancium nobis principum, comitum, nobilium et aliorum nostrorum fidelium multitudo sentenciando taliter diffinivit: quod in casu predicto ius advocacie in bonis huiusmodi ad neminem alium quam ad verum terre principem pleno iure devolvitur et transfertur. Nos itaque prefatam sentenciam, utpote rite latam et provide approbantes, ipsam auctoritate presencium confirmamus. In cuius rei testimonium presens scriptum maiestatis nostre sigillo duximus roborandum.

Datum Wienne, XV. Kal. Iulii, ind. VII, anno Domini millesimo ducentesimo septuagesimo nono, regni vero nostri anno sexto.


Nr. 95. (89). Reichsspruch über das Befestigungrecht. - 1279, (vor Mitte Sept.)
MG. Const. III, Nr. 261, S. 255 f.

Nos Rudolfus Dei gracia Romanorum rex semper augustus. Universis sacri Romani imperii fidelibus presentes litteras inspecturis volumus notum esse, quod nobis anno Domini MCCLXXIX, indictione VII, Wienne pro tribunali sedentibus ad instanciam nobilis viri H. marchionis de Hahper per communem omnium astancium sentenciam est obtentum, quod nullus homo qualiscumque condicionis fuerit in alicuius comitis comicia castrum vel municionem aliam qualemcunque erigere sive construere debeat, nisi prius ipsius comitis super eo requisito beneplacito et obtento. Quam sententiam utpote rite et racionabiliter prolatam approbantes et etiam confirmantes universis vobis inhibemus, ne quis vestrum sentenciam huiusmodi violet vel infringat.

Datum Wienne, die et loco predictis, regni nostri anno VI.


Nr. 96. (90). Erneuerung des Landfriedens in Österreich (Auszug) - (1281, Mai)
MG. Const. III, Nr. 273, S. 265 f.

Wir die stete und ritter und chnappen von dem lande ze Osterrich tun allen den chunt, die disen brief ansehent, und verjehen offenlich, daz wir vor unserm herren, dem hohen und dem gewaltigen dem Römischen chunig Rudolfen, der ze allen ziten ein mêrer ist des riches, gesworen haben und mit unsern eiden uns gebunden haben, daz wir mit aller unser maht, mit allen unsern sinnen und mit allen unsern triwen dem lantfride ze zehen jaren chreftichlich zu gestên wellen und mit vleize weren wellen und mit triwen behalten wellen mit allen den aufsaetzen, als er aufgesatzt ist,[1] und als iz an disen brief geschriben ist.

1. Des ersten so sei wir des enein worden durch scherm des landes und ze schaffen fride und gnade, daz die lantherren und wir die stêt, ritter und chnappen, die dem lande zu gehörent, und die der landesherre gerne haben wil, und die im ouch gerne dienen wellent, drittehalb tausent man haben suln beraiter mit eisengewant ze helfe dem Römischen chunig und sinem sun, den er bei dem lande lat und ze einem scherm disem lantfride.

2. Swer der ist, der den lantfride stören wil, er sei hoh oder nider, den sol man des ersten laden fur den landesherren umb daz unpilde, daz er getan hat. Chumt der zu dem tag auf minne und auf reht, als im der landesherre geit und gebiutet, so sal man im des gunne, mag er mit minne oder mit reht ledich werden und abchomen.

  1. S. oben Nr. 91, S. 128 f.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_131.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)