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vor sinem rihter mit dem, der den hantfride gemachet hat, und mit zwein andern sentberen mannen, die ir reht behalten hant, daz der fride an im gebrochen si, der rihter sol jenen ze aht tun, der den fride gebrochen hat, und sol in niemer uz der aht lan ane des chlagers willen, oder er verliese die hant dar umbe; ez ensi also verre, daz er mit dem totslage den fride breche; so sol siner mage einer chlagen umb die selben tat und sol ez ouch bereden, als hie vor geschriben ist. Und swenn er daz beredet, so sol der selbe niemer von der aht chomen wan mit dem tode und sol êlos und rehtlos sin. Wil aber im der, der den hantfrid gemachet hat oder enphangen hat, niht gestên des rehtes, daz er an im gebrochen si, dem sol der rihter gebieten bi des keisers hulden, daz er im sins rehtes helfe oder zen heiligen swere, daz er niht dar umbe enwizze. Lat er daz durh magschaft oder durh deheiner slahte dinch, er ist dem keiser und dem rihter siner hant schuldich.

11. (4). Wir[1] setzen und gebieten bi unsern hulden, daz alle unser fursten und alle, die gerihte von uns habent, rehte rihten, als des landes sit und reht si und gewonheit, und daz si daz selbe gebieten den, die gerihte von in habent. Swer des niht entut, uber den wellen wir scherpflichen rihten, als reht ist. Und swaz uns uber in erteilt wirt, des enwellen wir niht lan und wellen dar an niemen ubersehen und niemens schonen, und gebieten ouch den fursten, daz si mit der buze dwingen, die von in geriht hant. daz si reht rihten, und der buze niht enlazen, die uf si erteilt wirt.

12. (22 a). Wir[2] setzen und gebieten, daz dehein rihter niemen in die aht tu wan offenlichen, und daz dehein rihter niemen uz der aht laze, er neme die gewisheit, daz dem chlager gerihtet werde, nah des landes gewonheit. Tut des der rihter niht, daz sol der keiser uber in rihten, als reht ist. Wir geloben, daz wir daz selbe behalten.

13. (22 b). Wir setzen und gebieten, swaz igelichem rihter gewettet wirt, da er den ahter uz der aht lât, daz er daz gar neme und ez niht enlaze, durh daz die liute deste ungerner in die aht chomen. Wir wellen ouch selbe unsers rehtes niht enlazen. Dar umbe gebieten wir ez deste vesteclicher.

14. (13 a). Wir[3] setzen und gebieten, daz man die pfalburger allenthalben laze. Wir wellen in unsern stetten ir deheinen haben und wellen ouch niht, daz si iemen anders habe.

15. (13 b). Wir setzen und gebieten bi unsern hulden, daz niemen deheinen muntman habe.

16. (12). Wir[4] verbieten bi unsern hulden, daz niemen den andern durh daz lant beleite umb dehein gut, ern habe daz geleite von dem riche.

17. (7 a). Wir[5] setzen und gebieten, daz alle die zolle, die sit unsers vater tode, des keisers Heinriches, uf gesetzet sint uf wazzer oder uf lande, von swem sie uf gesetzet sint, daz si abe sin; ez ensi als verre, daz, der in da hat, gewisen muge vor dem riche, als da reht ist, daz ern ze reht haben sul.

18. (7 b). Wir setzen und gebieten umb alle die zolle, die gehohet sint ze unreht anders denne si zem ersten uf gesetzet wurden, daz man die hohunge abe neme und der zol belibe, als er ze reht sol. Swer di zolle nimet anders, denn er sol ze reht, oder an einer andern stat, denn da er uf gesetzet ist, wird er des beziuget vor sinem rihter, als reht ist, man sol in haben fur einen strazrouber.

19. (7 c). Alle die zolle nement uf wazzer oder uf lande, die suln wegen und brucken ir reht behalten mit machen und mit zimber und mit bezzerunge, und von den si den zol nement, die suln si befriden und beleiten nach ihr maht, als verre ir geriht ist, also daz si niht verliesen. Swer ditz gebot brichet ze drin malen, wirt er des

vor dem keiser uberziuget, als da reht ist, so sol der zol dem rich ledich sin.

  1. Vgl. Nr. 55, c. 3.
  2. Vgl. Nr. 55, c. 8.
  3. Vgl. Nr. 53, c. 14.
  4. Vgl. Nr. 53, c. 14 unb Nr. 55, c. 12.
  5. Vgl. Nr. 55, c. 9.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_070.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)