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Romischen küninge unde deme riche undertan sin. Alle die aber in osterhalph der Sale belehent sin, die sollen dienen zu Wenden, zu Polenen, zu Boemen.

Ses wochen sol der man dienen sime herren mit sinis selbes kost, unde ses wochen vore unde ses wochen na sol her des riches vrede haben unde schachtrowe, so daz yme nichen sin herre zu lenrechte degedingen ne mach, noch des riches dienst gebieden.

175 (4, 2. 3). Swenne aber die Dudischen eynen küning kiesen, unde her zu Rome varet zu der wiunge, so sint plichtich ses vorsten mit yme zu varene, die die ersten in des riches core sin: der bischoph von Triere unde von Megenze unde von Colne unde [der] palanzgreve von dem Rine, der herzoge von Sassen unde der markgreve von Brandeburch, durch daz deme pabese wizzelich si des küninges redeliche core. Och sol da varen jewelk man mit sime herren, die des riches gut zu lene hat, oder her sol die vart losen mit deme zehenden phunde daz her jarlekes von yme hat. Disse hervart sol men ouch bieden vore ses wochen unde ein jar unde dri tage ir der samnunge. Unde de hervart lent den Dudischen, alse der küning gewiet is.

186 (12). Des virbannen mannes oder virachten mannes unde virvesteden mannis tzuch mach men wol virlecgen binnen deme gerichte, da her gebannen is oder in achte getan is oder virvestit is. Vorsprechen ne mogen se nicht wesen. Claget se uph ymande, her ne darf ine nicht antworden, ob her den ban oder achte oder vestinge getzugen mach. Doch muzen se antworden hibinnen alle den, de uphe se claget.

198 (20, 5). Bischopphe gut unde vanlen sol der coning ganz lien unde nicht zwein. Swer ouch von eyneme vorsten belenit is, der vanlen hat, her ne darf daz len von nemanne untfan, de vanlenes darvet, al si her eyn boren vorste. —

250 (65, 4). Hat die man des riches gut von eyneme herren, her sol yme degedingen uph des riches gut; hat aber die man gut von sineme herren, al si iz eigen, daz sinis herren leen is, da umme mut yme die herre wol degedingen upphe jewelk sin rechte leen.

261 (69, 8). Wirt eyn ordel beschulden umme leen, daz des herren eigen is, men sol damede uph iz leste vor daz riche zen; wente die koning zu richtere gekoren is uber jewelkes hals, unde uber eigen unde uber leen. Da umme so hat al lantrecht unde lenrecht begin an yme, wen die herschilt an yme begint. Daz selbe dienst is ouch die man plichtich von sineme eigen sime herren zu dunde, ob her iz zu leene von yme hat, daz her yme plichtich is zu dunde von des riches gude. Ne solde man vor deme koninge len an eigen nicht bescheiden, so ne müste her nichen urtel vinden, die mit eigene beleent is, uber den, die des riches gut zu leene hat, noch jene uber dissen.

267 (71, 3). Iz ne mach och nieman nichen gerichte lien, daz yme gelegen is, iz ne si eyn sunderlich gerichte, daz in sin gerichte hore, alse graveschaph dut in de marke unde in andere vanlen. Daz mut her wol virlien, unde ne muz iz san mit rechte nicht ledich behalden uber eyn jar. Also ne mut die koning nichen vanlen. —

268 (71, 5). Swene die koning in achte getan hat, der ne mach nicht richten mit rechte, noch sweme sin gerichte verdielt is, die wile her iz nicht uzgezogen ne hat, noch nieman, upphe den daz gerichte irstirft, die wile her iz nicht untfangen ne hat.

(71, 6). Swer eigen zu lene hat, da nis nichen volge an. Doch get de lenunge biz an de sebeden hant, alse ander len, daz des riches gut is. Der nichen mach deme anderen volge versagen noch lenrechtes weigeren an deme gude, wan die uberste herre, des eigen iz ist. Die selbe herre, die daz gut liet, die mut iz och wol weder nemen, ob her des bedarph, deste her iz deme manne irstade mit glicher wisle an des riches gude.

269 (71, 7). Ob eigen des riches gut wirt, so daz iz in das riche irstirft, oder daz men iz in eyn goddeshus gift, den man, der iz zu lene hat, ne mach men von der

volge nicht wisen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_067.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)