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ob se clagen. Claget men über se, sie muten antworden binnen deme gerichte, da si virvestit sin.

120 (III, 19). Vri lude unde des riches dienstman, die muzen [vor deme riche] wol thuch sin unde urdel vinden, durch daz se deme riche hulde tud, ir iewelk nach sime rechte. Doch ne mut des riches dienstmann über den schepenbaren vriman noch urtel vinden noch thuch wesen, daz yme an sin liph oder an sin ere oder an sin erbe gat.

122 (III, 22). — Swer herberget oder spiset wizene eynen virvestenen man, her mut da umme wedden. Ne weiz her iz aber nicht, her untredet daz gewedde mit siner unschult.

(III, 24) Men en mach niemande mit nicheinir vestunge virwinnen in eyneme anderen gerichte. Swer in deme hogesten gerichte virvestit wert, der is in alle den gerichten virvestit, die in daz gerichte horet. Swer aber in deme nederim gerichte virvestit wirt, der nis in deme hogeren nicht virvestit, her ne werde da redeleke ingebracht. Die nedere richtere ne mut nicht richten die vestunge, die der uberste [richtere] getan hat, sie ne si yme also wizzelich, daz her ir selbe getuch wolle sin in des hogesten richteres stad.

124 (III, 26). Der küning is gemeine richtere uber al.

128 (III, 33). — Jowelk man hat sin recht vor deme küninge. Jowelk man mut och antworden vor dem küninge in allen steden nach sime rechte, und nicht nach des clegeres. — Spricht men ouch sin eigen an, da ne darph her nicht vore antwarden, wen in deme lande, da iz binnen gelegen is. Der koning sol ouch richten um eigen nicht na des mannes rechte, wan des landes.

129 (III, 34). Swene eyn richtere virvestet, unde mit siner vestunge bringet in des küninges achte, zut sich jene uz der achte, her sol deme hove volgen ses wochen; so sol yme der küning vrede werken, unde her sol sweren vor zu komene vor den richtere, der ine vervestede und in achte gebracht hatte. Vor den sol her comen unde sech zu rechte bieden binnen vierzen nachten seder der zit, daz her quam zu lande. Des küninges brief sol her ouch mede bringen unde sin ingesigel, die deme richtere daz zu wizzene du, daz her der achte ledich si.

130 (III, 34). Swer in die achte wirt getan ane vestinge, zut her sich uz, her sol volgen deme hove ses wochen, unde is damede ledich. Swer sich uz der achte zut unde rechtes nicht ne pleget, wirt her des virwunnen, men dut ene in uberachte, alse ob her jar unde tach in der achte habe gewesen.

136 (III, 42). — Nu ne lazet uch nicht wunderen, daz diz buch so luzzel sagit von dienstlute rechte, went iz ist so manicvolt, daz iz nieman zu ende comen ne can. Under jewelcheme bischopphe unde ebbede unde ebdischen haben die dienstlute sunderlich recht. Da umme ne can ich iz nicht bescheiden.

143 (III, 52). Die Dudischen sullen durch recht den küning kiesen. Swen die gewihet[1] wirt von den bischopphen, die dazu gesazt sin, unde uph den stul zu Aken kumt, so hat her konincligen namen. Swen ine der babis wiet, so hat her keiserlichen namen. Den küning küset men zu richtere uber eigen unde lehen unde uber jewelchin mannis liph. Der keiser ne mach aber in allen steden nicht sin, unde al ungerichte nicht richten zu aller zit. Da umme liet her den vorsten graveschaph unde den greven schulteitdum. An die vierden hant ne sol nichen len comen, daz gerichte si uber hals unde uber hant, wen schulteitdum aleyne in der graveschaph, durch daz nichen richtere echt dinc haben ne mach ane schulteiten; wen clagit men uber den richtere, her sol antwerden vor deme schulteiten, went die schulteite is richtere uber die schult. Alse is die palanzgreve über den keiser, unde die borchgreve uber den markgreven.

144 (III, 53). Jewelk dudisch lant hat sinen palanzgreven: Sassen, Baiern, Swaven

unde Franken. Diz waren alle küningriche. Seder wandelde men ine den namen unde

  1. Die Handschrift bietet die schlechte Lesart: coren.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_063.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)