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Aditi will ihm von den letzten glücklichen Ereignissen Nachricht senden; aber ihr Gemahl spricht: „durch die Kraft der wahren Gottesfurcht wird der ganze Auftritt dem Gemüthe Kanna’s gegenwärtig seyn!“ Er sinnet nach, und sendet ihm mit seinen Gottes-Gedanken unmittelbare Botschaft; kann etwas Erhabeneres gedacht werden? Der Sohn der Sakontala und des Duschmanta ist wunderschön, kindisch und prinzlich geschildert; flos iuuentutis in principe, princeps iuuentutis. Die Anerkennung des Vaters ist hier so rührend-schön, wie dort das Verkennen der Mutter rührend schrecklich war; nach der Weise Gandarwa (der seligen Geister,) waren sie im Haine der Jugend vermählt, ins Paradies der Gandarwa ward die bei Hofe verkannte Sakontala gerettet, und da finden sie sich, Duschmanta nach vielen Büssungen und Verdiensten, endlich wieder; das seligste Ehepaar, der Gott des Lichts mit der Göttin des Tages, Eltern der zwölf Sternenbilder

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_328.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)