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Gottes werth, weil Götter ihn selbst geknüpft haben: Sakontala wird entrückt, (wir wissen nicht wohin?) aber wir sahen für sie keinen andern Ausweg. Auch ists der Götter werth, daß Duschmanta, nachdem er unter dem Rausche ihrer Verblendung so lange gelitten hat, durch sie aus der tiefsten Tiefe emporgezogen werde.

Ihnen, m. Fr., hat die Scene unwürdig gedünket, in welcher Matali unsichtbar den Freund des Königs peinigt; aber wer ist dieser Freund des Königes, dieser weise Bramane? Doch immer ein halber, nur ein feinerer Hofnarr, als einst die Hofbeamten dieser Art in Europa waren. Dem Könige sagt er zuweilen die Wahrheit, gerade hier aber sagte er sie ihm nicht, als dieser, nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge, die größeste Ungerechtigkeit beging, und die Sakontala verläugnete. Mohawya war mit im Walde gewesen, und Er stand nicht unter dem Zauber der Verblendung. Hinter dem, was der König gelitten

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_320.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)