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3.


Wenn also auch, wie ich doch nicht glaube, die Kunst der Indier als Kunst keinen Werth erhielte; in der Geschichte der Menschheit wird sie ihn je und immer als Denkmal eines philosophischen Systems behaupten, was vielleicht nur am Ganga entstehen konnte, an ihm aber auch unvergänglich zu seyn scheinet. Ich zeichne einige Hauptsätze dieser merkwürdigen Philosophie aus, und setze sie mit der Kunst in Verbindung.


1. Eine schaffende, erhaltende und zerstörende Kraft war die Grundlage dieses Systems, das sich eben so sehr der sinnlichen Anschauung, als der tieferen Forschung empfiehlet. An die Principien der Perser von Licht und Finsterniß, an die Systeme andrer Nationen von thätigen und leidenden Kräften der Natur konnte allerdings viel Wahres und Gutes geknüpft

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_269.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)